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Julian Assange
Befragung in London "in den nächsten Tagen"

Der Gründer der Internetplattform Wikileaks, Julian Assange, soll in den nächsten Tagen zu den Vergewaltigungs-Vorwürfen aus Schweden befragt werden. Damit könnte Bewegung in den komplizierten Fall kommen.

    Wikileaks-Gründer Julian Assange wirkt bei seiner Erklärung in der ecuadorianischen Botschaft erschöpft: "Ich werde die Botschaft bald verlassen."
    Wikileaks-Gründer Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft. (AFP / John Stillwell)
    Ecuadors Präsident Rafael Correa sagte in Quito, die Staatsanwälte aus Schweden hätten ihre Fragen eingereicht, sodass ecuadorianische Regierungsbeamte Assange verhören könnten. Lange Zeit hatte die schwedische Staatsanwaltschaft gezögert, Assange in London zu vernehmen. Dadurch sind einige der Vorwürfe gegen ihn bereits verjährt.
    Assange war im Juni 2012 in die Botschaft des südamerikanischen Landes in London geflüchtet, weil ihm die Auslieferung nach Schweden drohte. Im August erhielt er politisches Asyl. Er bestreitet die Vorwürfe der sexuellen Nötigung und Vergewaltigung, die zwei Frauen erhoben haben, und hält sie für politisch motiviert.
    Der Australier befürchtet, dass die schwedischen Behörden ihn an die USA ausliefern könnten. Dort könnte er wegen der Veröffentlichung geheimer diplomatischer und militärischer Dokumente - unter anderem zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan sowie zum Umgang mit Gefangenen in Guantanamo - vor Gericht gestellt werden.
    (hg/hba)