Dienstag, 19. März 2024

Archiv

Kritik
Die 7 besten Bücher für junge Leser im Mai

Erwachsen werden und sich behaupten - diese Themen ziehen sich durch viele der besten Bücher im Monat Mai. Doch es geht auch um wichtige Fragen: das Leben nach dem Tod, unheimliche Parallelwelten und das Nachleben ermordeter Kinder.

06.05.2017
    Ein Junge liest auf der Frankfurter Buchmesse 2013 ein Jugendbuch.
    Buchempfehlungen für den Mai (picture alliance / dpa / Arne Dedert)
    Wo die Geschichten wohnen
    Von Oliver Jeffers und Sam Winston (Text und Illustration)
    Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit
    mixtvision Verlag, 32 Seiten, € 14,90 ab 4
    Ein Kind der Bücher begibt sich auf eine Reise durch ein Meer aus Wörtern. Das Mädchen lebt in einer Welt aus Worten und Sätzen, einer Welt aus Geschichten. Aber gemeinsam macht das Reisen mehr Spaß. Sie trifft einen Freund, erklettert mit ihm Berge aus Märchen, schläft auf Wolken aus Musik und spielt Verstecken im Zauberwald. Kindheitsgeschichten, Klassiker und Märchen, werden hier illustrativ eingewoben und machen das Bilderbuch zu einem ungewöhnlichen Zitatenschatz. Eine Hommage an das Lesen, das unsere Fantasie beflügelt.

    Weißt du noch
    Von Zoran Drvenkar und Jutta Bauer (Illustration)
    Hanser Verlag, 32 Seiten, € 14,- ab 5
    Zwei erinnern sich, dass sie einmal loszogen, um die Welt zu erkunden, und an jeder Ecke wartete eine Überraschung oder ein Abenteuer. Sie trafen einen Zwerg mit einer Korkenmütze, Karten spielende Ziegen, gefährliche Hunde, einen Regenbogen, der aus der Wiese wuchs, und Gras, das glänzte »von den Regentropfen wie ein Meer aus Taschenlampen«. Zwölf poetische Geschichten vom Abenteuer der kleinen Augenblicke und der Fantasie. Mit verzaubernden ganzseitigen Bildertafeln von Jutta Bauer.

    Esthers Tagebücher: Mein Leben als Zehnjährige
    Von Riad Sattouf (Text und Illustration)
    Handlettering von Hartmut Klotzbücher
    Aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock
    Reprodukt Verlag, 56 Seiten, € 20,- ab 10
    Ein toller Vater, ein unberechenbarer älterer Bruder, ärgernde Jungs auf dem Schulhof, Schwulsein, Schönheit und Terrorangst – all das beschäftigt die zehnjährige Esther. Und sie stellt sich viele Fragen: Wie geht eigentlich Rassismus? Und wieso hat jeder ein iPhone, nur man selbst nicht? Und: Darf man sich über den Gott anderer Leute lustig machen? Erlebnisse, Gedanken und Wunschträume, mal lustig, mal nachdenklich stimmend. Esthers Tagebuch spiegelt die Themen unserer Gesellschaft. Eine berührende und heitere Graphic Novel.

    Gar nichts von allem
    Von Christian Duda und Julia Friese (Illustration)
    Verlag Beltz & Gelberg, 160 Seiten, € 12,95 ab 10
    Der Boxer Mohammed Ali ist fair und unbesiegbar. Für den 11jährigen Magdi ist er ein Held. Anders als der eigene Vater. Der strenge arabische Mann und die Mutter verlangen viel: Nicht auffallen und besser sein als die anderen – so sollen Magdi und seine Geschwister leben. Ein Blick auf einen Jungen in den 1970er Jahren, der sich aufreibt zwischen den Erwartungen der Eltern und den gesellschaftlichen Vorurteilen. Eine Geschichte über die große Kraftanstrengung und den Mut, den eigenen Weg zu gehen.

    Hugo und die Dämonen der Nacht
    Von Bertrand Santini
    Aus dem Französischen von Edmund Jacoby
    Verlag Jacoby & Stuart, 224 Seiten, € 15,- ab 10
    Hugo, 12 Jahre, ist tot, ermordet von seinem habgierigen Onkel. Allerdings fällt es ihm schwer, sich an diesen Gedanken zu gewöhnen. Eine Geschichte vom Untot-Sein und von Zombies, von einer Blumenart, die gerettet werden muss, und von der Macht des Geldes. Eine wahrlich gruselige Geschichte voller Überraschungen und Witz über einen fantasievollen Jungen.

    Tanz der Tiefseequalle
    Von Stefanie Höfler
    Verlag Beltz & Gelberg, 190 Seiten, € 12,95 ab 12
    Niko ist übergewichtig und ein Einzelgänger. Sera ist schön und beliebt. Als Sera von ihrem Freund schlecht behandelt wird, greift Niko ein. Als Niko von den anderen gemobbt wird, fordert Sera ihn zum Tanzen auf. Eine Geschichte über zwei junge Menschen, die sich aus den Vorurteilen lösen. Zwei starke Charaktere, die man nicht mehr vergisst. Ein berührendes und humorvolles Buch über Mut und Herzensstärke.

    Das Leben nach Boo
    Von Neil Smith
    Aus dem Englischen von Brigitte Walitzek
    Schöffling & Co Verlag, 416 Seiten, € 24,- ab 13
    Der wenig beliebte, hochbegabte Boo stand gerade noch an seinem Schulspind, als er Minuten später im Wiedergeburtsraum eines Jenseits aufwacht, begrüßt von Thelma, einem schwarzen Mädchen, das in den sechziger Jahren gelyncht wurde. Wo ist er? Der verstorbene Boo wird nun in einer Stadt für tote amerikanische dreizehnjährige Jugendliche leben. Himmel oder Hölle? Und dann taucht ein ehemaliger Klassenkamerad auf, und Boo wird überrascht von einem neuen Blick auf seine Vergangenheit. Ein spannendes Gedankenexperiment in einer Welt der 13 Jährigen.