Einer der Besetzer, David Fry, warnte die Bundespolizei FBI in einem Interview mit einem Lokalradiosender vor "Konsequenzen", sollte das Gelände gestürmt werden. Die US-Bevölkerung rief er auf, sich "in Scharen zu erheben". Anführer Ammon Bundy und elf seiner Mitstreiter waren in der vergangenen Woche bei einer Verkehrskontrolle festgenommen worden. Bei der Aktion wurde bei einem Schusswechsel zwischen Polizei und den Besatzern einer der Milizionäre getötet. Ammon Bundy hatte zuvor gegenüber der Tageszeitung "The Oregonian" geäußert, seine Gruppe sei bereit, für ihre Rechte zu kämpfen - und auch zu sterben.
Urteil gegen Landwirte als Grund für die Besetzung
Seit dem 3. Januar hielt die Bürgerwehr um Bundy das Verwaltungsgebäude des Malheur National Wildlife Reserve nahe der Stadt Burns in Oregon besetzt. Hintergrund der Besetzung war die erneute Verurteilung zweier Landwirte: Sie sollen auf staatlichem Grund Feuer gelegt haben, um Spuren von Wilderei zu vertuschen. Die Strafen dafür hatten sie bereits abgesessen - doch jetzt entschied ein Gericht, dass die Strafen zu gering waren. Nun sollen sie für vier Jahre in Haft.
Daraufhin startete die Gruppe um Bundy, die sich "Citizens für Constitutional Freedom" (Bürger für Verfassungsfreiheit) nennt, die Besetzung. Sie sehen in der erneuten Verurteilung eine Bestrafung dafür, dass die beiden Landwirte sich geweigert hatten, ihr Land an die Bundesregierung zu verkaufen.
Keine Terroristen, lediglich "besorgte Bürger"
Im Interview mit dem Fernsehsender CNN sagte Ammon Bundy Anfang des Monats, die Regierung nehme für sich Land und Ressourcen in Anspruch, die dem Volk gehörten, das müsse aufhören. Es sei an der Zeit, sich dagegen zu erheben. Sie seien keine Terroristen, sondern lediglich "besorgte Bürger, die realisiert hätten, dass sie handeln müssen", wenn sie ihren Kindern etwas weitergeben wollten. Die beiden verurteilten Landwirte wiesen die Vorwürfe gegen sich zurück, stellten sich aber mittlerweile der Justiz.
(cvo/tzi)