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Militärtransporter A 400 M
Airbus lässt die Bundeswehr hängen

Die Auslieferung der neuen Militärtransporter vom Typ A 400 M verzögert sich weiter. Bei der Bundeswehr führen die Fertigungsprobleme im Hause Airbus letztendlich dazu, dass die betagte Transall länger als ursprünglich geplant im Einsatz bleiben muss. Ersatzteile dafür sind bereits jetzt Mangelware.

Von Theo Geers |
    Ein Militärtransporter vom Typ Airbus A400M in einer Fertigungshalle in Toulouse im Südwesten Frankreichs.
    Es geht um die Frage, wie viele Transportflugzeuge Airbus in diesem Jahr überhaupt fertigstellen kann und wann diese abheben können. (AFP PHOTO / Remy Gabalda)
    Probleme mit dem Rumpf, dem Triebwerk, der Software vorn im Cockpit oder der Laderampe am Heck – der ohnehin schon große Ärger über den neuen Militärtransporter A 400 M wird noch größer. Es gehe längst nicht mehr um das Image des Herstellers Airbus, sondern um die Verlässlichkeit Deutschlands in seinem Bündnissen – so zitiert der "Spiegel" heute Verteidigungsministerin von der Leyen. Grund für den weiter wachsenden Ärger ist, dass Airbus wegen der anhaltenden Probleme in der Fertigung die Bundeswehr und auch die anderen Abnehmer wie die französische oder britische Luftwaffe, die genau so verzweifelt auf die Maschinen warten, bis auf weiteres hängen lässt.
    Auslieferung ungewissen: Fünf weitere Flugzeuge sollen folgen
    Es geht um die Frage, wie viele Transportflugzeuge Airbus in diesem Jahr überhaupt fertigstellen kann, wann diese abheben können und welche Luftwaffe sie dann bekommt. Eine A400 M hat die Bundeswehr erst, fünf weitere sollten dieses Jahr hinzukommen, aber hinter der Zahl fünf steht ein Fragezeichen. Ende Februar, so heißt es in Ministeriumkreisen, will Airbus jetzt für Klarheit sorgen, doch dass es weniger als fünf Maschinen werden gilt als ausgemacht, in der letzten Woche war lediglich von "mindestens einer Maschine" die Rede. Grund ist, dass Airbus derzeit nur 0,7 Flugzeugrümpfe im Monat herstellen könne statt der nötigen 2,5 Rümpfe pro Monat. Die Probleme potenzieren sich dadurch weiter. Denn wenn in diesem Jahr mit großer Sicherheit weniger als fünf Maschinen ausgeliefert werden, sind auch die für die 2016 bis 2018 geplanten elf bis zwölf Auslieferungen pro Jahr nicht zu halten. Dann wird die Bundesluftwaffe auch nicht bis 2018 über die eigentlich geplante Flotte von 40 Maschinen verfügen. Also muss die betagte Transall weiter im Einsatz bleiben.
    Schon heute sind dafür Ersatzteile Mangelware, hinzukommen die Kapazitätsprobleme beim militärischen Lufttransport. Schon heute sind die Maschinen praktisch im Dauereinsatz, besonders groß werden die Engpässe, wenn Flüge in Regionen anstehen, in denen beim Landeanflug mit Raketenbeschuss zu rechnen ist. Denn Maschinen mit einem funktionierenden Abwehrsystem sind überall Mangelware. Außerdem läuft die Luftwaffe durch die Verzögerungen bei der Auslieferung sehenden Auges in Personalprobleme hinein. Denn Piloten oder Mechaniker, die bis auf weiteres weiter die Transall fliegen oder an ihr herum schrauben, können nicht umgeschult werden.