In Deutschland kündigte Air Berlin die Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen an; dort gilt die Regel bereits von diesem Freitag an, wie Unternehmenssprecher Age Dünhaupt der "Rheinischen Post" sagte.
Air Berlin soll nicht allein bleiben: Die anderen deutschen Fluglinien wollen nachziehen, wie Matthias von Randow, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), der Deutschen Presse-Agentur sagte. Am Freitag solle die neue Zwei-Personen-Regelung mit dem Luftfahrt-Bundesamt besprochen werden, kündigte er an. Bereits am Donnerstag-Mittag hatte der CDU-Verkehrspolitiker Oliver Wittek im DLF ein Vier-Augen-Prinzip in Cockpits gefordert.
Auch Lufthansa-Airlines wollen Regel einführen
Nach seinen Angaben will auch der Lufthansa-Konzern mit Germanwings, Air Berlin, Condor und TuiFly die neuen Regeln einführen. Germanwings-Chef Thomas Winkelmann gab im ZDF allerdings zu bedenken, dass eine solche "kriminelle Energie" wie im Fall des abgestürzten Airbus auch andere Richtlinien im Cockpit nicht aufhalten könnten.
Bei einigen anderen europäischen Fluggesellschaften gilt ebenfalls ab Mitternacht die Zwei-Personen-Regel: Unter anderem Easy Jet, Norwegian Air Shuttle und Iceland Air kündigten dies an. Easyjet und Norwegian Air Shuttle sind zwei der drei größten europäischen Billigfluglinien.
In Kanada für alle verpflichtend
In Kanada gilt die neue Regelung künftig für alle Fluggesellschaften. Dies gab Verkehrsministerin Lisa Raitt in Ottawa bekannt. Kurz zuvor hatten sich kanadische Fluglinien bereits freiwillig dazu verpflichtet, darunter Air Kanada.
In der europäischen Luftfahrt ist es derzeit nicht vorgeschrieben, dass ein Pilot durch ein Besatzungsmitglied ersetzt wird, wenn er das Cockpit verlässt. In den USA sehen die Richtlinien der Luftfahrtbehörde FAA hingegen vor, dass sich grundsätzlich zwei Personen im Cockpit befinden müssen.
(mg/tön)