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Nach WikiLeaks-Enthüllung
CIA sieht Leben von US-Bürgern in Gefahr

Der Geheimdienst CIA hat der Enthüllungsplattform WikiLeaks vorgeworfen, mit ihren neuen Veröffentlichungen über Cyberspionage-Techniken das Leben von US-Bürgern zu gefährden. Auch die US-Regierung reagierte erstmals: Präsident Trump sei "extrem besorgt".

    Lobby der CIA-Zentrale in Langley, Virginia (14.8.2008).
    Lobby der CIA-Zentrale in Langley, Virginia. (AFP / Saul Loeb)
    Nach den WikiLeaks-Enthüllungen zu den Hackerangriffen der CIA auf Smartphones, Fernseher und andere Geräte hat der US-Geheimdienst der Enthüllungsplattform vorgeworfen, das Leben von US-Bürgern zu gefährden. Derartige Enthüllungen "bringen nicht nur US-Personal und Einsätze in Gefahr, sondern statten unsere Gegner auch mit Werkzeugen und Informationen aus, um uns zu schaden", sagte CIA-Sprecherin Heather Horniak in Washington. Zur Echtheit der Dokumente äußerte sich die Sprecherin nicht.
    US-Regierung kündigt "hartes Vorgehen" gegen Informanten an
    US-Präsident Donald Trump sei "extrem besorgt" über das Datenleck bei der CIA, das die jüngsten WikiLeaks-Enthüllungen ermöglicht habe, sagte sein Sprecher Sean Spicer. Die US-Regierung kündigte zudem ein hartes Vorgehen gegen Informanten an: "Bei jedem, der vertrauliche Informationen weitergibt, wird die volle Härte des Gesetzes angewandt", sagte Spicer.
    Zudem seien die neuen WikiLeaks-Veröffentlichungen von mutmaßlichen CIA-Spionagetechniken und dem Inhalt von E-Mails von Hillary Clintons Wahlkampfmanager nach Ansicht des Weißen Hauses nicht vergleichbar. Dazwischen gebe es einen "gewaltigen Unterschied", sagte Spicer. Die Enthüllungen der E-Mails hatten im vergangenen Jahr für Wirbel im Wahlkampf gesorgt. US-Präsident Donald Trump hatte während seiner Kampagne noch gesagt "Ich liebe WikiLeaks" und die Bekanntmachung der E-Mails von Mitarbeitern um Clinton durch die Plattform gelobt.
    Hackertruppe in Frankfurt
    Die Enthüllungsplattform hatte am Dienstag 8.761 Dokumente veröffentlicht, die aus dem CIA-Zentrum für Cyberaufklärung in Langley bei Washington stammen und über die Computer- und Internetspionage des US-Geheimdiensts Auskunft geben sollen. Die Hackertruppe operiert demnach vom US-Konsulat in Frankfurt am Main aus.
    Das Konsulat dient laut WikiLeaks als heimliche Basis der Hacker für Spähaktionen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Aus den Dokumenten gehe hervor, dass die US-Regierungshacker unter anderem iPhones von Apple, Android-Geräte von Google, Software von Microsoft und sogar Samsung-Fernseher angreifen, um Nutzer auszuspionieren.
    Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden, der 2013 die massiven Spähprogramme des US-Geheimdienstes NSA enthüllt hatte, erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, die veröffentlichten Dokumente wirkten "authentisch".
    Mayer (CSU) fordert lückenlose Aufklärung
    Der CSU-Politiker Mayer sagte im Deutschlandfunk, die Enthüllungen seien ernst zu nehmen. Zugleich forderte er eine lückenlose Aufklärung, es stünden schwerwiegende Vorwürfe im Raum. Er gehe aber nicht davon aus, dass Mitglieder der Bundesregierung oder das Bundesamt für Verfassungsschutz von den Aktivitäten in Frankfurt am Main wussten.
    (tzi/jasi)