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Neuer UNO-Generalsekretär Guterres
"Der Frieden hängt von uns ab"

An seinem ersten Amtstag hat der neue UNO-Generalsekretär Antonio Guterres eindringlich zu Frieden in der Welt aufgerufen. Er wolle die Menschen bitten, einen gemeinsamen Neujahrsvorsatz zu fassen, erklärte er: "Den Frieden an erste Stelle zu setzen."

01.01.2017
    Antonio Guterres, Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge
    Der neue UNO-Generalsekretär Antonio Guterres (picture alliance / dpa / Martial Trezzini)
    Guterres zeichnete an seinem ersten Tag im Amt ein düsteres Bild der politischen Weltlage. Zugleich appellierte er an die Regierungen, sich für Frieden, Dialog und Achtung stark zu machen. "Alles, wonach wir als menschliche Gemeinschaft streben - Würde, Hoffnung, Fortschritt und Wohlstand - ist abhängig vom Frieden. Aber Frieden wiederum hängt von uns ab", erklärte der 67-jährige frühere Ministerpräsident Portugals und ehemalige UNO-Flüchtlingskommissar. Er übernahm den Posten vom Südkoreaner Ban Ki Moon.
    "Niemand gewinnt solche Kriege"
    Ihn belaste die Frage, wie den Millionen geholfen werden könne, die unter Kriegen litten, ohne dass ein Ende in Sicht komme, sagte Guterres. "Frauen, Kinder und Männer werden getötet und verletzt, vertrieben und in Armut gestürzt." Sogar Hilfskonvois und Kliniken würden beschossen, beklagte er - ohne den Bürgerkrieg in Syrien direkt zu erwähnen. "Niemand gewinnt solche Kriege - alle verlieren. Billionen Dollar werden ausgegeben, um Gesellschaften und Wirtschaftssysteme zu zerstören. Genährt werden so Misstrauen und Angst, womöglich über Jahrzehnte."
    Nach Ansicht von Guterres kann sich jeder Bürger für Frieden engagieren: "Von Solidarität und Mitgefühl in unserem Alltag hin zu Dialog und Respekt über politische Gräben hinweg."
    Der Portugiese wird am Dienstag sein Büro im UNO-Gebäude beziehen. Dann wird er eine Ansprache vor den Mitarbeitern halten. Guterres gilt als geschickter Verhandlungsführer. Er spricht vier Sprachen fließend. Er selbst sieht sich als "Brückenbauer". In seiner fünfjährigen Amtszeit wird er sich unter anderem mit den Konflikten in Syrien und im Südsudan sowie mit dem internationalen Kampf gegen Terrorismus auseinandersetzen müssen.
    (fwa/nin)