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Nierenerkrankung
Gut leben mit der Spenderniere

Wenn Patienten aufgrund einer Erkrankung Medikamente nehmen müssen, kann das die Niere so schädigen, dass sie nicht mehr funktioniert und sie eine Spenderniere benötigen. So war es auch bei dem 29-jährigen Christian Carl. Er bekam vor fünf Jahren eine Spenderniere seines Vaters - Premiummaterial, wie dieser scherzhaft sagt.

Von Barbara Weber |
    Ultraschallaufnahme, bläulich eingefärbt, zeigt eine Niere
    Ultraschall-Aufnahme der rechten Niere einer 31-jährigen Frau (imago / UIG)
    "Ich bin wieder so sportlich aktiv, dass ich es dieses Jahr geschafft habe, Europameister zu werden bei dem Straßenrennen bei den Radfahrern bei den Europameisterschaften der organtransplantierten Sportler in Helsinki."
    Christian Carl lässt seine transplantierte Niere routinemäßig zwei Mal im Jahr an der Universitätsklinik Köln untersuchen.
    "Also wir machen jetzt die ganz normale Ultraschallkontrolle. Dazu müssten Sie sich bitte einmal hinlegen. Das T-Shirt muss hoch."
    Dr. Anke von Bergwelt ist Oberärztin am Nierenzentrum der Klinik.
    "Und wir schauen uns jetzt das Transplantat ganz genau an. Dazu müssen wir so ein Ultraschallgel benutzen, um den Kontakt herzustellen." Zwischen dem Bauch des Patienten und dem Ultraschallgerät. Dazu gleitet die Ärztin mit dem Ultraschallkopf vorsichtig über die Haut. Auf dem Monitor erscheint ein grau schraffiertes Bild.
    "Da sehen wir eine sehr schöne Transplantatniere, die wir zunächst einmal im Längsschnitt angucken. Wir mustern die so von allen Seiten durch. Der dunklere Bereich ist das Nierenparenchym, also das funktionsfähige Gewebe."
    Also der Bereich, in dem der Urin produziert wird.
    "Dann schauen wir uns das Nierenbecken, also den hellen Bereich in der Mitte an."
    Eines Tages noch Weltmeister werden - auch mit Spenderniere
    Also der Teil der Niere, in den der fertige Urin geleitet wird.
    "Schauen, ob sich da ein Harnaufstau bildet, was manchmal vorkommen kann. Das ist bei Herrn Carl Gott sei Dank nicht so, das sieht alles wunderbar aus, vollständig normal. Und dann gucken wir uns immer auch noch die Niere im Querschnitt an."
    Auch da ist alles normal. Als Letztes kontrolliert die Ärztin die Durchblutung der Niere:
    "Jetzt hören wir ein arterielles Gefäß, und das messen wir auch aus. Wir messen letztendlich, wie viel Widerstand die Nieren dem Blut, was reinströmt, bietet. Da können wir so ein bisschen abschätzen, ob eine Vernarbung der Niere eingetreten ist, ob es vielleicht eine Verengung gibt, ob zu wenig Blut reinfließt."
    Auch bei den Gefäßen ist alles in Ordnung. Christian Carl nimmt das gute Untersuchungsergebnis gelassen:
    "Ich hab' nichts anderes erwartet. Mein Vater sagt immer, ich hab' Premiummaterial bekommen."
    Ein Ziel hat der organtransplantierte Sportler doch noch:
    "Ja, ich würde schon gern noch Weltmeister werden (lacht) und ich hoffe, dass es eines Tages klappen wird, ja."