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Ökosysteme
Flüsse versenken

Die deutschen Seehäfen kämpfen verbissen um jeden Container - auch gegeneinander. In Wilhelmshaven wurde im Sommer 2013 der erste deutsche Tiefseehafen "JadeWeserPort" eröffnet. Kostenpunkt ca. 1,5 Milliarden. Bei einer garantierten Tiefe von 18 Metern könnten dort auch die weltgrößten Containerschiffe anlegen.

Von Rainer Link | 18.04.2014
    Ein Bild von der Elbe.
    Stein des Anstoßes vor Gericht: die Elbe - und ihre geplante Vertiefung (picture-alliance / dpa / Christian Charisius)
    Aber Reeder meiden Wilhelmshaven, die Kais stehen leer, die Belegschaften sind auf Kurzarbeit. In Hamburg klagt die Hafen-Lobby, dass Schiffe mit mehr als 13 Meter Tiefgang den Hafen nicht mehr sicher erreichen können. Man fordert deshalb eine erneute Elbvertiefung auf dann 14,5 Meter. Hamburger Hafenarbeiter gehen für diese Forderung auf die Straße und demonstrieren gegen Umweltschützer, die einen weiteren Eingriff in das Ökosystem des Flusses ablehnen.
    In Bremen ist die Lage ähnlich, auch hier soll der Weser eine weitere Fahrrinnenanpassung zugemutet werden. Beide Konflikte sind seit vielen Jahren durch alle juristischen Instanzen verfolgt worden und stehen nun beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zur Entscheidung an.
    Produktion: DLF 2014