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Pfiffige Twitter-Aktion
Die #Astrophysikerinnen

Victoria Grinberg erforscht an der Universität Tübingen die Umgebung von Neutronensternen und Schwarzen Löchern sowie den Materiewind, den Riesensterne ins All pusten. Zudem hat sie unter dem Hashtag #Astrophysikerinnen schon mehr als 200 Frauen vorgestellt, die in Deutschland den Weltraum erforschen.

Von Dirk Lorenzen |
Victoria Grinberg, Astrophysikerin an der Universität Tübingen
Victoria Grinberg, Astrophysikerin an der Universität Tübingen (Universität Tübingen / Friedhelm Albrecht)
Auf internationaler Ebene gab es vor einigen Jahren die Aktion "She is an astronomer", also "Sie ist eine Astronomin".
Nun möchte Victoria Grinberg die Sichtbarkeit von Frauen in der Astrophysik in Deutschland erhöhen. Denn diese Disziplin muss sich noch immer den Vorwurf gefallen lassen, chauvinistisch geprägt zu sein, auch wenn sich die Situation für Forscherinnen inzwischen bessert. Immerhin gehört bei drei astronomischen Max-Planck-Instituten eine Frau zum Direktorium.
Paola Caselli erforscht am Institut für extraterrestrische Physik in Garching den chemischen Kreislauf im All, also wie sich aus Gaswolken Sterne und Planeten bilden, die am Ende ihres Daseins wiederum chemische Elemente in den Weltraum verteilen.
Henrietta Leavitt (1868-1921) bei der Arbeit 
Eine der berühmtesten Astrophysikerinnen, die heute viele Nachfolgerinnen hat: Henrietta Leavitt (1868-1921) (Harvard)
Guinevere Kauffmann beschäftigt sich am benachbarten Institut für Astrophysik damit, wie Galaxien entstanden sind und wie sie sich im Laufe der kosmischen Geschichte entwickelt haben.
Am Institut für Astronomie in Heidelberg untersucht Laura Kreidberg die Planeten ferner Sterne, wie sie aufgebaut sind und welche Bedingungen dort herrschen.
Drei von 15 "astronomischen" Max-Planck-Direktoren sind weiblich. An Universitätsinstituten ist die Quote noch schlechter. Für Astrophysikerinnen gibt es hierzulande also noch viel Luft nach oben.