Dienstag, 14. Mai 2024

Archiv

Polen
Knapper Wahlausgang erwartet

Die Polen wählen einen neuen Präsidenten. Die rund 30 Millionen Wahlberechtigten müssen sich zwischen Amtsinhaber Bronislaw Komorowski und seinem Herausforderer Andrzej Duda entscheiden. Umfragen lassen ein denkbar knappes Ergebnis erwarten. Einen klaren Favoriten gibt es jedenfalls nicht.

24.05.2015
    Der polnische Präsidentschaftskandidat Andrzej Duda bei der Stimmabgabe.
    Der polnische Präsidentschaftskandidat Andrzej Duda bei der Stimmabgabe. (picture alliance / dpa / Jacek Bednarczyk)
    Es dürfte eine spannende Wahlnacht werden. Beide Kandidaten liegen Umfragen zufolge Kopf an Kopf. Wer am Ende die Stichwahl für sich entscheidet, hängt auch von der Wahlbeteiligung ab, so polnische Demoskopen. Je mehr der 30.00 Wahlberechtigten an die Urnen gehen, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass sich Amtsinhaber Bornislaw Lomrowski durchsetzen wird, berichtet Henryk Jarczyk im Deutschlandfunk. Der 62-Jährige ist zwar parteilos, gilt aber als Anhänger der liberalkonservativen Regierungspartei Bürgerplattform (PO) und wird von ihr unterstützt.
    Eine niedrige Wahlbeteiligung würde indes Vorteile für seinen Herausforderer Andrzej Duda bringen. Der 43-Jährige ist der Kandidat der nationalkonservativen Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Die von Jarosław Kaczyński geführte Partei will nicht nur die Präsidentschaft in Polen, sondern auch einen grundsätzlichen Politikwechsel.
    Duda hatte im ersten Wahlgang vor zwei Wochen entgegen allen Umfrageergebnissen überraschend von allen elf Kandidaten die meisten Stimmen erhalten, eine absolute Mehrheit jedoch verfehlt. Deshalb wurde die Stichwahl notwendig.
    Obwohl die Stichwahl am Sonntag um 21.00 Uhr regulär beendet war, mussten die Polen bis zum späten Abend auf erste Prognosen warten. Nach dem Tod einer Frau in einem Wahllokal in der schlesischen Gemeinde Kowale wurde die Wahl dort bis 22.30 Uhr verlängert. Die staatliche Wahlkommission ordnete deshalb an, dass keine Prognosen veröffentlicht werden durften, bis auch dieses letzte Wahllokal geschlossen haben würde.
    (bor/tj)