Dienstag, 19. März 2024

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Ruder-WM in Florida
"Wir gehen da sehr selbstbewusst ran"

Kurz vor der Ruder-WM in Sarasota fegte Hurrikan Irma über Florida hinweg. Von den Zerstörungen an der Strecke sei aber so gut wie nichts mehr zu sehen, sagte Deutschlandachter-Ruderer Johannes Weißenfeld im Dlf. Nach der perfekten Saison des DRV-Flaggschiffs gehe man sehr selbstbewusst in die Rennen.

Johannes Weißenfeld im Gespräch mit Bastian Rudde | 23.09.2017
    Vorstellung des neuen Deutschland-Achters im Mai 2017 in Dortmund
    Vorstellung des neuen Deutschland-Achters im Mai 2017 in Dortmund (dpa/ Caroline Seidel)
    Im Austragungsort der Ruder-WM hatte es durch Hurrikan Irma starke Verwüstungen gegeben - auch rund um die WM-Regattastrecke. Davon sei zurzeit aber nichts mehr zu spüren, so Johannes Weißenfeld, der sich aktuell mit der Mannschaft des Deutschlandachters in Florida auf die Ruder-WM vorbereitet. Die WM könne problemlos durchgeführt werden. "Man sieht wirklich fast gar nichts. Ich war sehr überrascht. Ich habe es mir deutlich schlimmer vorgestellt."
    Ein mulmiges Gefühl sei im Vorhinein auf jeden Fall dabei gewesen. "Wir haben das in den Medien verfolgt. Wir sind dann hier vor Ort positiv überrascht worden. Dementsprechend können wir das Ding hier ganz gut durchziehen, so, wie wir uns das vorgestellt haben."
    Dass die Ruder-WM trotz der vielen Schäden in Florida stattfindet, wertet Weißenfeld als richtiges Zeichen. "Es muss ja auch irgendwie weitergehen – vielleicht könnten die Leute auch ein bisschen Ablenkung gebrauchen." Das Team bereite sich zurzeit mental auf schwierige Bedingungen vor. "Das Wetter ist ein bisschen unruhiger und wechselhaft, das ist sehr untypisch."
    Starke Konkurrenz aus den Niederlanden
    Mit Blick auf die Rennen rechnet Weißenfeld mit starker Konkurrenz aus den Niederlanden. Die Briten seinen "in dieser Saison noch nicht so gut ins Laufen gekommen". Trotzdem müsse man mit ihnen immer rechnen. Weißenfeld lobte darüber hinaus die gute Organisation der Briten. Sie hätten in der Vergangenheit oft näher an der Strecke gewohnt oder seien im Bereich der Ernährung besser aufgestellt.
    Einige Verbesserungen habe es für das deutsche Team in diesem Jahr allerdings auch gegeben. "Wir haben dieses Mal einen sehr kurzen Anreiseweg, das sind knappe zehn Minuten mit den Mannschaftsbus." Bei den olympischen Spielen in Rio 2016 musste die Mannschaft eine tägliche Anfahrtszeit von zwei Stunden bis zur Regattastrecke verarbeiten.
    Johannes Weißenfeld, Ruderer des Deutschlandachters
    Johannes Weissenfeld, Ruderer des Deutschlandachters (imago sportfotodienst)
    Die Favoritenrolle des deutschen Teams bei der WM in Florida unterstreicht Weißenfeld. "Die Saison lief fast perfekt aus unserer Sicht – mit einer Weltbestzeit, Weltcup-Gesamtsieger, Europameister – viel mehr konnten wir in dieser Saison nicht erreichen. Wir gehen da sehr selbstbewusst ran."
    Die Leistungssteigerung habe sicher auch etwas mit dem Trainerwechsel zu tun, meint Weißenfeld. Die Vorbereitung auf die Saison sei anders gewesen – insbesondere die Kommunikation zwischen Trainer und Sportlern. "Es wurde individueller gearbeitet. Wir haben ein bisschen weniger trainiert, aber dafür mehr Qualität ins Training gelegt."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.