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Sanktionen gegen Russland
Putin plant Vergeltung

Der Kreml will offenbar mit Gegenmaßnahmen auf die Sanktionen des Westens reagieren. Der russische Präsident Wladimir Putin sagte, er habe seine Regierung angewiesen, entsprechende Schritte vorzubereiten. Konkret wurde er dabei allerdings noch nicht.

05.08.2014
    Wladimir Putin sitzt an einem Mikrofon, gestikuliert und spricht
    Wladimir Putin will die EU-Sanktionen gegen sein Land nicht widerspruchslos hinnehmen. (picture alliance / dpa / Metzel Mikhail)
    "Die russische Regierung hat bereits eine Reihe von Gegenmaßnahmen vorgeschlagen zu den sogenannten Sanktionen, die von gewissen Ländern verhängt wurden", sagte der russische Präsident, und betonte: "Natürlich sollte sorgfältig vorgegangen werden, um einheimische Hersteller zu unterstützen und die Verbraucher nicht zu belasten."
    Die Zeitung "Wedomosti" hatte berichtet, Russland werde als Reaktion auf die EU-Sanktionen möglicherweise die Überflugrechte für europäische Fluggesellschaften über Sibirien beschneiden oder streichen. Dies könnte die Kosten für Flüge nach Asien in die Höhe treiben, weil große Umwege nötig würden.
    Druck auf Wirtschaft nicht hinnehmbar
    Druck auf die Wirtschaft sei inakzeptabel und widerspreche allen Normen und Regeln, kritisierte der Staatschef. Auch Ministerpräsident Dmitri Medwedew ist der Meinung, dass Russland über Gegenmaßnahmen nachdenken müsse. Die russische Billigfluglinie Dobrolet, die die annektierte ukrainische Halbinsel Krim anflog, hatte bereits mitgeteilt, wegen der Sanktionen ihren Betrieb einzustellen.
    Die USA und die EU beschlossen im Juli weitreichende Wirtschaftssanktionen, um Moskau zur Änderung seines Verhaltens in der Ukraine-Krise zu zwingen. Der Westen wirft Putin vor, die prorussischen Separatisten im umkämpften Osten der Ukraine mit Waffen und Kämpfern zu unterstützen. Die Sanktionen schränken unter anderem den Zugang russischer Staatsbanken zum westlichen Finanzmarkt ein, zudem wird der Verkauf von Waffen und militärisch einsetzbarer Gütern an Russland verboten. Auch die Lieferung von Technologie für den Ölsektor wurde eingeschränkt.
    (tzi/bor)