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Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze
"Arroganz von Macht"

Vor 25 Jahren wurde der Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze ausgesetzt. Der Vorsitzende der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Rainer Eppelmann, warnte im Deutschlandfunk vor einem Vergessen dieser "Arroganz von Macht" der DDR-Regierung. Man habe damit die eigenen Bürger versklavt und als Leibeigene im Land gehalten.

Rainer Eppelmann im Gespräch mit Peter Kapern |
    Im Alltag der DDR sei nie über den Schießbefehl gesprochen worden - man hätte sich andernfalls als Staatsfeind verdächtig gemacht, so Eppelmann. Somit sei der Schießbefehl das perfekte Abschreckungsinstrument gewesen.
    Bis heute wisse man nicht, wie viele Menschen wirklich durch die Waffen der Grenzer gestorben seien. Vielen Menschen wurde nicht mitgeteilt, wie ihre Angehörigen auf der Flucht ums Leben gekommen sind.
    Die Urteile in den Prozessen gegen Mitglieder des Politbüros und gegen die Grenzschützen seien für viele Betroffene nicht ausreichend gewesen. Trotzdem seien sie wichtig für die politische und moralische Hygiene in Deutschland gewesen.
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens fünf Monate in unserem Audio-Bereich nachhören.