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Strategie für den Flug zum Mars
Erst Umlaufbahn, später Landung

Zwar tummeln sich stets sechs Personen in den Modulen der Internationalen Raumstation, aber wirklich weit draußen im All waren Astronauten zuletzt vor mehr als vierzig Jahren mit der Apollo-17-Mission. Experten bei Weltraumagenturen und Raumfahrtunternehmen entwickeln eifrig Szenarien für eine Rückkehr zum Mond und für einen Flug hinaus zum Mars.

Von Dirk Lorenzen |
    Dabei sind sich die Fachleute einig, dass Mond und Mars von Missionen zunächst nur umflogen werden, bis man mit den Raumschiffen tatsächlich eine Landung wagt. Damit kommt die bewährte Strategie aus Apollo-Zeiten wieder zur Anwendung.
    Bevor Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betreten hat, war Apollo 8 bereits in einer Mondumlaufbahn gewesen und bei Apollo 10 sogar die Landefähre zum Einsatz gekommen, ohne allerdings im Mondstaub aufzusetzen.
    Ein ähnliches Vorgehen empfehlen die Fachleute der amerikanischen Planetary Society und des Raumfahrtkonzerns Lockheed Martin. In zwei getrennten Studien kamen sie fast zum gleichen Ergebnis.
    Demnach führt der Weg zum Mars über den Mond. In der Mondumlaufbahn ließe sich auch das Wohnmodul testen, in dem die Menschen die lange Reise zum roten Planeten bestreiten und überleben sollen. Alle Techniken dafür lassen sich bestens am und auf dem Mond erproben.
    Die Autoren der Studien sind keine Traumtänzer: Sie setzen weitestgehend auf bereits bestehende Technologie und gehen von einem allenfalls minimalen Anstieg des US-Raumfahrtbudgets aus.
    Demnach könnten Mitte des nächsten Jahrzehnts wieder Menschen zum Mond fliegen - die Reise zum Mars gäbe es erst nach 2040.