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Syrien-Krieg
Russland zweifelt Chemiewaffen-Report an

Russlands Außenminister Lawrow will heute in Moskau mit seinen Amtskollegen aus Syrien und dem Iran über die Lage in der umkämpften syrischen Stadt Aleppo beraten. Derweil zweifelt Moskau einen UNO-Report an, in dem es heißt, die syrische Armee habe Chemiewaffen eingesetzt.

    Sie sehen syrische Soldaten in einem Flüchtlingslager in Aleppo.
    Syrische Soldaten in einem Flüchtlingslager in Aleppo. (SANA, dpa picture alliance)
    Russland lehnt weitere internationale Ermittlungen gegen die syrische Armee wegen des Vorwurfs von Giftgas-Angriffen ab. Der UNO-Botschafter des Landes, Witali Tschurkin, sagte im Sicherheitsrat in New York, die bisherigen Ergebnisse der Untersuchungskommission unter Beteiligung der Vereinten Nationen seien rechtlich nicht bindend. Daher könnten sie nicht als Grundlage für mögliche Sanktionen dienen. Aufzeichnungen zufolge will Tschurkin der syrischen Regierung die weitere Aufklärung überlassen. Die USA, Großbritannien und Frankreich hatten sich dafür ausgesprochen, das Mandat für die internationalen Untersuchungen, das Ende dieses Monats ausläuft, um ein Jahr zu verlängern.
    Vitali Tschurkin sitzt im Saal des Sicherheitsrats und hört zu.
    Der russische UNO-Botschaft Vitali Tschurkin bei der Sitzung des UNO-Sicherheitsrats in New York. (imago / Pacific Press Agency)
    Dreiertreffen der Außenminister in Moskau
    Der syrische Außenminister Walid al-Muallem ist derzeit zu Gesprächen in Moskau, wo er heute seinen russischen und seinen iranischen Kollegen trifft. Bei den Gesprächen zwischen den Ministern Lawrow, al-Muallem und Sarif, soll es um den Krieg in Syrien gehen, vor allem um die Lage in der umkämpften Stadt Aleppo. Für den syrischen Machthaber Baschar al-Assad sind Moskau und Teheran die wichtigsten militärischen Verbündeten.
    Großoffensive gegen Aleppo
    In Aleppo haben die Aufständischen unterdessen nach eigenen Angaben mit einer Großoffensive begonnen, um den Belagerungsring zu durchbrechen. Vertreter der Aufständischen und die Londoner Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichten von zahlreichen Angriffen mit Raketen. Dabei seien mindestens 15 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden. Die Offensive begann demnach mit dem Beschuss eines Militärflugplatzes im Osten Aleppos. Verschiedene bewaffnete Gruppen hatten schon vor längerem angekündigt, gemeinsam die Belagerung durch das syrische Militär zu durchbrechen.
    Ban fordert Untersuchung von Luftangriff auf Schule
    Ein Buch in arabischer Sprache liegt auf dem Boden einer Schule in Idlib/ Syrien, die bombardiert wurde
    Mindestens 35 Menschen, darunter 22 Kinder, sollen bei der Bombardierung einer Schule in Idlib/ Syrien getötet worden sein. (picture alliance / dpa/ Abed Kontar)
    Nach dem Luftangriff auf eine Schule in Syrien hat UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon rasche Ermittlungen verlangt. In New York ließ er erklären, sollte es sich um einen absichtlichen Beschuss handeln, wäre dies als Kriegsverbrechen einzustufen. Bei dem Angriff sollen auch 22 Kinder und sechs Lehrer getötet worden sein. Dem russischen Militär wird vorgeworfen, den Luftangriff geflogen zu haben. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums wies den Vorwurf zurück. Vielmehr sei der ganze Vorfall eine Täuschung der sogenannten Weißhelme, der Rettungskräfte der Rebellen.
    (ach/tgs)