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Totale Sonnenfinsternis in den USA
Great American Eclipse

Lange Zeit hatten Sternfreunde in Deutschland der totalen Sonnenfinsternis im August 1999 entgegengefiebert. Heute kommt es nun zur "Großen Amerikanischen Finsternis", auf die sich die Hobby-Astronomen in den USA seit Jahren freuen.

Von Dirk Lorenzen | 21.08.2017
    Bei der "Great American Eclipse" zieht der Kernschatten des Mondes quer über die USA (NASA)
    Bei der "Great American Eclipse" zieht der Kernschatten des Mondes quer über die USA. (NASA)
    Die totale Verfinsterung beginnt um 18.49 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeitim nordöstlichen Pazifik. Etwa eine Stunde später trifft der Kernschatten des Mondes den Staat Oregon. Dann zieht der maximal gut hundert Kilometer breite Schattenkegel über Idaho, Wyoming, Nebraska, Missouri, Kentucky und Tennessee bis South Carolina.
    Für bestenfalls zwei Minuten und vierzig Sekunden wird der Tag zur Nacht. Von der Sonne ist dann nur noch die wunderbar strukturierte Atmosphäre, die Corona, zu sehen. Zudem leuchten mitten am Tag die hellsten Sterne und Planeten am Himmel auf. Um 22.02 Uhr endet die Totalität im Atlantik. Zwar liegt keine der US-Metropolen im schmalen Totalitätsstreifen – aber Zigmillionen Menschen leben nur wenige Autostunden davon entfernt. Womöglich beobachten so viele Menschen wie nie zuvor eine Sonnenfinsternis.
    Untergang mit Biss: So versinkt die Sonne heute Abend von den Kanaren aus gesehen (Stellarium)
    Untergang mit Biss: So versinkt die Sonne heute Abend von den Kanaren aus gesehen. (Stellarium)
    In Westeuropa ist nur ein blasser Abklatsch der Großen Amerikanischen Finsternis zu sehen. In Großbritannien, Island, Teilen Frankreichs, Belgiens, Hollands und der iberischen Halbinsel erscheint die Sonne kurz vor ihrem Untergang am unteren Rand etwas angebissen. Zur nächsten partiellen Verfinsterung in Deutschland kommt es in vier Jahren – zur nächsten totalen Sonnenfinsternis erst 2081.