Montag, 29. April 2024

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Zum Tod Guidos Westerwelles
"Dynamisch, überzeugt und überzeugend"

Guido Westerwelle habe einen "unglaublichen Instinkt für politische Entwicklungen" gehabt, sagte der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff im DLF. Die Vision einer offenen, toleranten Gesellschaft habe ihn ausgezeichnet - und als Rheinländer sei er immer mit einem Quantum Humor an die Dinge herangegangen.

Alexander Graf Lambsdorff im Gespräch mit Christine Heuer | 18.03.2016
    Ex-Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sitzt bei der Vorstellung seines Buches "Zwischen zwei Leben. Von Liebe, Tod und Zuversicht" am 08.11.2015 ins Berliner Ensemble in Berlin auf dem Podium.
    Ex-Außenminister Guido Westerwelle (FDP) bei der Vorstellung seines Buches "Zwischen zwei Leben. Von Liebe, Tod und Zuversicht" am 08.11.2015 im Berliner Ensemble (Jörg Carstensen, dpa picture-alliance)
    Guido Westerwelle habe "Privates und Politisches zusammengedacht", sagte Alexander Graf Lambsdorff (FDP), der stellvertretende Präsident des Europäischen Parlaments, im Deutschlandfunk. Als Homosexueller habe Westerwelle ein privates Thema gehabt, das auch eine politische Dimension beinhaltete.
    Westerwelle sei von Kindesbeinen an für die Politik engagiert gewesen und habe sich bereits in jungen Jahren für die Freiheit eingesetzt. Die jungen Liberalen hätte es ohne ihn nicht gegeben. Er habe sich für eine Gesellschaft stark gemacht, in der ein jeder "nach seiner Fasson selig werden kann".
    Lambsdorff sagte weiter, Westerwelle hinterlasse in der Partei das Bild eines Mannes, der sich mit unglaublicher Energie für die Freiheit und die Ideale der Freien Demokraten eingesetzt habe. Er werde seinen Scharfsinn und Humor vermissen.
    Der ehemalige Außenminister und langjährige FDP-Vorsitzende starb in der Kölner Uniklinik an Leukämie. Dies teilte die von ihm gegründete Stiftung in Berlin mit.