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Weiße Nächte im Norden

Ganz im Norden Deutschlands, etwa in Flensburg oder auf Sylt, beginnt jetzt die Saison der Weißen Nächte. Der Hochsommer ist also nicht mehr fern. In Hamburg kommt es Donnerstag zur ersten Weißen Nacht.

Von Dirk Lorenzen | 10.05.2013
    Eine perfekt schwarze Nacht gibt es nur, wenn die Sonne mindestens 18 Winkelgrad unter dem Horizont steht. Dann ist es physikalisch gesehen wirklich dunkel und kein Sonnenlicht erreicht mehr den Himmel.

    Im deutsch-dänischen Grenzgebiet steht die Sonne heute zur Mitternacht bereits weniger als achtzehn Grad tief. Weil die Erdatmosphäre die Sonnenstrahlen stark bricht, gelangt dann noch immer etwas Sonnenlicht an den Nordhimmel.

    Es wird nie perfekt dunkel. In einigen Wochen ist in der Nordhälfte Deutschlands offensichtlich, dass der nördliche Himmel auch um Mitternacht – also gegen ein Uhr früh Sommerzeit – bläulich aufgehellt ist. In den kurzen Sommernächten geht die Abenddämmerung direkt in die Morgendämmerung über.

    Man spricht von den Weißen Nächten, für die vor allem Städte wie Sankt Petersburg, Stockholm und Oslo berühmt sind. Dort bleibt es in einigen Wochen nachts so hell, dass nur die hellsten Sterne am Himmel zu sehen sind.

    Die Nordhälfte Deutschlands bekommt ab heute zumindest eine Diät-Version der Weißen Nächte geboten. Wenn Anfang August die Weißen Nächte wieder zu Ende gehen, ist dies ein untrügliches Zeichen, dass das Sommerende nicht mehr fern ist.

    Aber heute geht es mit der astronomischen Begleitung des Hochsommers erst einmal los: Die Nächte im Norden werden nicht mehr perfekt dunkel.

    Website zur Berechnung der Sonnenauf- und -untergänge

    Erklärung der verschiedenen Dämmerungsphasen