
Foucault hat ein fast 70 Meter langes Pendel im Pariser Pantheon schwingen lassen. Am unteren Ende der Pendelkugel zeichnete ein Dorn Spuren in ein Sandbett.
Nach einigen Minuten war zu erkennen, dass sich das Pendel zu drehen schien – es zeichnete immer neue Spuren in den Sand.
Tatsächlich aber hat sich nicht das Pendel gedreht, sondern das Sandbett – als Folge der Erddrehung. Denn ein Pendel, das einmal schwingt, behält seine Schwingungsebene stets bei.
Dieses physikalische Gesetz lässt sich in einem einfachen Experiment veranschaulichen. Man lasse am ausgestreckten Arm ein Pendel schwingen – das geht mit einfachsten Mitteln, etwa dem Ladekabel eines Mobiltelefons.
Wenn man sich nun mit Pendel und ausgestrecktem Arm langsam dreht, so dreht sich das Pendel nicht mit. Es behält seine Schwingungsebene bei.
Lässt man ein Pendel am Nordpol schwingen, so dreht sich binnen knapp vierundzwanzig Stunden die Erde einmal unter ihm hinweg. Auf der Breite Deutschlands braucht ein Pendel etwa 31 Stunden für eine volle Runde in Folge der Erddrehung.
Léon Foucaults Versuch in Paris war eine kleine Sensation. Denn mit dem Pendel konnten auch Laien buchstäblich sehen, dass sich die Erde dreht.
