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50 Jahre nach dem Tod von Martin Luther King
Jeder Traum hat seine Zeit

Ob Polizeigewalt oder alltägliche Diskriminierung: Auch 50 Jahre nach dem Tod von Martin Luther King ist Rassismus in den USA noch immer ein Thema. Eine Aufarbeitung von Sklaverei, Lynchmorden und Rassentrennung habe es niemals gegeben, kritisieren Bürgerrechtler. Dennoch gebe es Grund zur Hoffnung.

Von Thilo Kößler |
    In einem schlichten Holzwagen wird am 9.4.1968 der blumengeschmückte Sarg von Martin Luther King durch seine Heimatstadt Atlanta im US-Bundesstaat Georgia gefahren. Der US-amerikanische schwarze Bürgerrechtler und Baptistenpfarrer Martin Luther King war am 4.4.1968 in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee erschossen worden.
    In einem schlichten Holzwagen wird am 9.4.1968 der blumengeschmückte Sarg von Martin Luther King durch seine Heimatstadt Atlanta gefahren. (picture-alliance / dpa)
    Frühmorgens in einer Seitenstraße eines Wohnviertels in Memphis, Tennessee: Ein schwerer brauner Müll-Laster rangiert in einer Wendeschleife. Zwei Männer in dunkelblauen Overalls stemmen Abfalltonnen in die Hydraulikarme des Trucks. Die beiden sind Afroamerikaner. Sie haben einen harten Job. Und einen gefährlichen.
    Im Januar wurde eine Studie veröffentlicht, die die Arbeitsbedingungen von Müllarbeitern untersucht: Riskant und "brutal anstrengend" sei die Arbeit, hieß es dort. Immer wieder gibt es Tote. Die Hydraulikpressen sind heimtückisch. Städtische Müllwerker bekommen ein jährliches Durchschnittsgehalt von 69.000 Dollar. Das sind etwa 55.000 Euro. Die Arbeiter privater Unternehmen kommen nur auf die Hälfte. 27.500 Euro. Zu wenig, um eine Familie zu ernähren.
    Das Fazit dieser Untersuchung: In den letzten 50 Jahren habe sich nicht viel geändert. Damals, 1968, streikten die Müllmänner von Memphis, Tennessee, nachdem zwei ihrer Kollegen in die Hydraulikpresse geraten und grausam zu Tode gekommen waren.
    "Das Problem heißt Ungerechtigkeit"
    Am 3. April 1968 nimmt Martin Luther King, der 39-jährige, charismatische Prediger und Anführer der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, den Streik der Müllmänner in Memphis zum Anlass, dort eine Rede zu halten:
    "Das Problem heißt Ungerechtigkeit. Das Problem ist die Weigerung der Stadt Memphis, fair und ehrlich im Umgang mit ihren Angestellten zu sein, mit ihren Müllarbeitern."
    Martin Luther King plant einen Marsch gegen die Armut. So, wie er im August 1963 Hunderttausende zum Freiheitsmarsch gegen die Rassentrennung und für Bürgerrechte mobilisierte und in Washington seine berühmte "I have a dream"-Rede gehalten hatte, so soll es wieder einen Marsch der Hunderttausend geben.
    Den einen gilt der junge Friedensnobelpreisträger als Ikone der Bürgerrechtsbewegung. Den anderen als Hassfigur. Seine Rede in Memphis ist durchsetzt von Todesahnungen – King spricht von Drohungen, die er von einigen weißen Brüdern bekommen habe, wie er sagt. Er indes habe auf dem Gipfel des Berges gestanden und das gelobte Land gesehen. Er mache sich keine Sorgen:

    "Schwierige Tage liegen vor uns. Aber das macht mir nichts aus. Ich möchte nur Gottes Willen tun. Er hat mir erlaubt, auf den Berg zu steigen. Und ich habe hinübergesehen. Ich habe das gelobte Land gesehen. Vielleicht gelange ich nicht dorthin mit euch. Aber ihr sollt heute Abend wissen, dass wir, als ein Volk, in das Gelobte Land gelangen werden. Und deshalb bin ich glücklich heute Abend.
    Ich mache mir keine Sorgen wegen irgendetwas. Ich fürchte niemanden. Meine Augen haben die Herrlichkeit des kommenden Herrn gesehen."
    Die letzte Station im Leben des Martin Luther King
    Mahalia Jacksons "Precious Lord, take my hand" läuft leise im Hintergrund im dritten Stock des Lorraine Motels, das heute eine Gedenkstätte ist. Im ehemaligen Zimmer 306, das hinter einer Glasscheibe zu sehen ist, liegt eine rötliche Decke aufgeschlagen auf dem Bett. Eine Keksdose steht auf dem Tisch. Eine Kaffeetasse, eine Tüte Milch. Die Aschenbecher quellen über von Zigarettenkippen.
    Auf einem Balkon des "Lorraine Motel", die Stelle ist heute mit einem Kranz geschmückt, wurde am 4. April 1968 der farbige US-Bürgerrechtler und Friedensnobelpreisträger Dr. Martin Luther King erschossen.
    Auf einem Balkon des "Lorraine Motel", die Stelle ist heute mit einem Kranz geschmückt, wurde am 4. April 1968 der farbige US-Bürgerrechtler und Friedensnobelpreisträger Dr. Martin Luther King erschossen. (picture-alliance / Peer Körner)
    Die letzte Station im Leben des Martin Luther King. Ausgelassen sei die Gruppe um ihn herum gewesen, als sich alle fertigmachten zum Abendessen, heißt es. Martin Luther King tritt auf den Balkon, scherzt mit Jesse Jackson, der unten auf dem Parkplatz steht und nach oben ruft: "Ich brauche keinen Schlips zum Abendessen. Ich habe verdammt Hunger." Dann kracht der Schuss. Ein einziger, einzelner Schuss. Es ist 18.01 Uhr.
    Martin Luther King stirbt noch auf dem Balkon. Ein Kranz hängt heute an der Brüstung vor der Stelle, an der er wortlos zusammensank.
    Charles McKinney sagt: Es war, ehrlich gesagt, ein Wunder, dass Martin Luther King überhaupt so lange lebte – angesichts der vielen fehlgeschlagenen und angedrohten Attentate. "Ein Wunder der Moderne" nennt er es.
    Charles McKinney ist Historiker am Rhodes College in Memphis. Er kennt jede Rede, jedes Zitat, jeden Text Martin Luthers Kings. Und er kennt alle Stationen seines Kampfes um die Bürgerrechte.
    1955, Montgomery in Alabama. Martin Luther King organisiert einen Busstreik. Die Arbeiterin Rosa Parks hatte sich geweigert, ihren Sitzplatz für einen Weißen zu räumen.
    1963, Birmingham in Alabama: Martin Luther King organisiert Massenproteste, nachdem vier Mädchen in einer Schwarzen-Kirche vom Ku-Klux-Klan ermordet worden waren.
    1965: Selma in Alabama. Der Marsch über die Brücke nach Montgomery, der von der Nationalgarde brutal niederkartätscht wird. Er geht als "bloody Sunday" in die Geschichte der Bürgerrechtsbewegung ein.
    "King war zutiefst unpopulär"
    Und nun eben die Rede in Memphis: Da war Martin Luther King nicht mehr der unumstrittene Führer der Bürgerrechtsbewegung. Da hatten sich bereits die viel radikalere Black Panther-Bewegung formiert und die Black Muslims – beide hielten Kings Credo vom gewaltfreien Widerstand für völlig wirkungslos. Und King hatte sich auch in liberalen Kreisen des Weißen Amerika unbeliebt gemacht, weil er den gerechten Umbau der Gesellschaft und ein Ende des Vietnamkrieges forderte.
    "Martin Luther King hat in einem komplett feindlichen Umfeld gearbeitet. Er hat sich gegen den Krieg gewandt. Er hat sich für eine politisch-soziale Neuausrichtung der amerikanischen Gesellschaft ausgesprochen. Und er war ein scharfer Kritiker des Rassismus, des Militarismus und des Materialismus in der amerikanischen Kultur und in der amerikanischen Lebensweise. King war zutiefst unpopulär."
    Bis heute sind viele Fragen um diesen politischen Mord auf dem Balkon des Lorraine Motels in Memphis ungeklärt. 600.000 Seiten Ermittlungsakten werden erst in zehn Jahren zugänglich sein – aber vielleicht wird man niemals erfahren, ob dieser James Earl Ray, der King mit einem einzigen Schuss niederstreckte, wirklich ein Einzeltäter war. Eine endgültige Antwort hat auch der Historiker Charles McKinney nicht parat, der sich in einem Vorstadtcafé noch einen Donut bestellt. Wichtiger als die Umstände seines Todes sei für ihn das soziale, gesellschaftliche, das politische Vermächtnis Martin Luther Kings, sagt er:
    "King hat verstanden, dass die Philosophie der Gewaltfreiheit nicht zur amerikanischen Kultur gehört – der gewaltfreie Widerstand ist eine Gegenkultur."
    Mit dem Mord an Martin Luther King habe die Bürgerrechtsbewegung ihre Symbolfigur und ihre treibende Kraft verloren – mit verheerender Wirkung auch für die Armutskampagne.
    "Ohne Martin Luther King wäre ich nciht hier"
    Montgomery, Alabama: Besuch bei Bryan Stevenson. Ein hochgewachsener, schlanker Mann mit fein geschnittenen Gesichtszügen. Er trägt einen dunklen Rollkragenpullover zum grau-melierten Bart. Stevenson ist Juraprofessor an der New York University School of Law und Gründer des Equal Justice Instituts, des Instituts "gleiches Recht für alle". Sein Buch "Just Mercy", auf Deutsch unter dem Titel: "Ohne Gnade" erschienen, schildert die dramatischen Ungleichgewichte im amerikanischen Rechtssystem und die Benachteiligung der Afroamerikaner. Stevenson ist einer der bekanntesten Bürgerrechtler in den USA:
    "Ohne diese Führungsfigur von Dr. King, ohne die Bewegung, die er angestoßen hat, ohne diesen transformativen Moment in der amerikanischen Geschichte, in dem die Afroamerikaner ihre Stimme des Widerstands gefunden haben und die Rassentrennung herausforderten – ohne Martin Luther King wäre ich nicht hier, das ist gar keine Frage. Ich meine: Ich bin ein Produkt der Bürgerrechtsbewegung."

    Stevenson bewundert besonders die strategischen Fähigkeiten Martin Luther Kings. Er habe stets Orte für seine Protestaktionen gewählt, von denen er wusste, dass sie symbolträchtige Bilder liefern würden:
    "Der Grund, warum Dr. King nach Selma ging oder nach Birmingham war ganz einfach: Er wusste, dass dort hasserfüllte Rassisten im Amt des Sheriffs waren, und er wusste, dass der gewaltfreie Widerstand dort auf brutale Gewalt stoßen würde."
    Der Bürgerrechtler Bryan Stevenson
    Der Bürgerrechtler Bryan Stevenson (Deutschlandradio / Thomas Spang)
    "Da gibt es immernoch eine Art Smog, den wir alle einatmen"
    Die Revolution der elektronischen Medien kam den Bürgerrechtlern damals zugute. Die Bilder von den Gewaltexzessen der weißen Polizisten, die auf wehrlose Afroamerikaner eindroschen, verfehlten ihre Wirkung ebenso wenig wie die verstörenden Bilder aus Vietnam. Ohne diese mediale Unterfütterung hätte es die zentralen Erfolge der Bürgerrechtsbewegung um Martin Luther King vielleicht gar nicht oder erst viel später gegeben: Den Civil Rights Act von 1964, der die Rassentrennung landesweit in öffentlichen Einrichtungen für illegal erklärte. Und den Voting Rights Act, der im Sommer 1965 die Diskriminierung bei Wahlen untersagte. Aber diese bahnbrechenden Gesetze kamen bei einem Großteil der weißen Öffentlichkeit gar nicht an, sagt Bryan Stevenson:
    "Deshalb sind wir bis heute nicht frei. Wir leben immer noch in einem Land, in dem uns die Geschichte der Rassenunterschiede belastet. Da gibt es immer noch eine Art Smog, den wir alle einatmen. Deshalb glauben wir immer noch, dass schwarze und braune Menschen gefährlich und schuldig sind."
    Die Analyse von Bryan Stevenson geht noch weiter: Das Narrativ vom Unterschied der Rassen habe sich so tief in das Bewusstsein eingegraben, dass es bis heute seine Wirkung entfalte. Mit diesem Argument des biologischen Unterschieds zwischen Weißen und Farbigen sei die Sklaverei gerechtfertigt worden. Diese Haltung liefere bis heute die ideologische Basis für den Glauben an eine "weiße Überlegenheit", wie sie die rechtsextreme Alt-Right-Bewegung propagiert, die Oberwasser hat, seit Donald Trump Präsident ist. Es habe in den USA niemals eine Aufarbeitung dieser Geschichte der Gewalt von Sklaverei, Lynchmorden und Rassentrennung gegeben:
    "Es hat nie eine Entschuldigung gegeben, das stimmt. Es fehlt das Bewusstsein dafür, dass alles, was wir über die Unterschiedlichkeit zwischen Schwarzen und Weißen gesagt haben, eine Lüge ist. Wir haben das niemals erkannt oder niemals darüber gesprochen. Deshalb denke ich, dass die Sklaverei nicht 1865 zuende ging, sondern sich immer weiter entwickelt."
    Martin Luther King wusste, dass der Kampf noch nicht ausgestanden war. Mehr noch: 50 Jahre nach seinem Tod ist festzuhalten, dass auf jeden Fortschritt in der Bürgerrechtsdebatte ein Rückschritt folgte. Das Ende der Sklaverei wurde mit der Rassentrennung beantwortet. Und mit dem Ende der Rassentrennung wurde ein Rechtssystem etabliert, das sich bis heute gegen die afroamerikanische Minderheit richtet.
    Ein Paradebeispiel für strukturellen Rassismus
    "Just City", "Gerechte Stadt", nennt sich eine kleine Initiative in Memphis, die ihr Büro im ersten Stock eines Hauses in einem Wohnviertel eingerichtet hat. "Just City" kümmert sich um schwarze Strafgefangene, vor allem um Jugendliche, die straffällig geworden sind. Ohne das Zutun von "Just City" hätten sie kaum eine Chance, wieder einen Job und damit wieder ein Bein auf den Boden zu bekommen.
    "Wir haben in den späten 70er-Jahren im sog. "Krieg gegen die Drogen" ein System von Mindeststrafen eingeführt. Haftzeiten wurden verlängert. Immer härtere Strafen ausgesprochen, insbesondere für Drogendelikte, selbst für Bagatellvergehen. Damit wurden Hunderttausende von vornehmlich Afroamerikanern aus den armen Wohnvierteln weggesperrt."

    Sagt Josh Spickler, ein junger Jurist, der sich als eine Art "weißer Bürgerrechtler" versteht. Jedenfalls als streitbarer Anwalt für die schwarze Community. Spickler identifiziert das Justizsystem als Paradebeispiel für strukturellen Rassismus, der sich neu ausgerichtet habe, nachdem es der Bürgerrechtsbewegung gelungen war, die Rassentrennung aufzuheben:
    "Natürlich steckt da System dahinter. Es basiert auf einer Kultur des Rassismus. Nachdem die Sklaverei verboten worden war, setzte dieses Land die Unterdrückung von Menschen mit dunkler Hautfarbe auf andere Weise fort. "
    Die Rede ist von "mass incarceration", einer anhaltenden Welle von Massenverhaftungen. 2,3 Millionen Menschen sitzen in US-amerikanischen Gefängnissen ein, so viel wie in keinem anderen Land der Welt. Die Zahl der afroamerikanischen Häftlinge übersteigt die Zahl der weißen Gefangenen um das Fünffache. Weil die staatlichen Gefängnisse überfüllt sind, ist eine regelrechte Industrie privater Haftanstalten entstanden.
    Trumps Vorgänger Barack Obama versuchte eine Justizreform durchzusetzen, die auf weniger harte Strafen setzte und eher auf Reintegration abzielte als auf Rache und Vergeltung. Donald Trump und sein Justizminister Jeff Sessions haben längst den Rückwärtsgang eingelegt: Sie kehren zur Praxis der drakonischen Strafen zurück.
    Leiter Josh Spickler von "Just City"
    Leiter Josh Spickler von "Just City" (Deutschlandradio / Thomas Spang)
    "Wir dürfen nicht dort verharren, wo Martin Luther King aufhören musste, als er starb"
    Ein Café in Downtown Memphis Tennessee. Ein Treffen mit Bürgerrechtlern. Die Männer berufen sich auf Martin Luther King. Sie sehen sich in seiner direkten Nachfolge. Reverend Spencer Stacey zum Beispiel. 52 Jahre alt. Das Haar kurz geschnitten. Die Stimme weich. Pastor Stacey leitet eine sogenannte Megakirche, die sich "New Direction" nennt und der mehr als zehntausend Gläubige angehören. Pastor Stacey ist außerdem Kopf und Koordinator der Bürgerrechts-Koalition MICAH, zu der sich 42 Kirchen zusammengeschlossen haben, Gewerkschaften, NGOs. Spencer Stacey sagt: Wir dürfen nicht dort verharren, wo Martin Luther King aufhören musste, als er starb. Wir müssen den Stab weiterreichen, den er fallenließ, als er auf dem Balkon des Lorraine-Motels zusammenbrach.

    Ein halbes Jahrhundert nach Martin Luther King sieht Pfarrer Stacey die Zeit für eine neue Bewegung gekommen. Er wolle vom Gipfel des Berges heruntersteigen, auf dem sich Martin Luther King in seiner letzten Rede wähnte, sagt er. Er wolle stattdessen in die Täler gehen. Es gelte, unter Präsident Trump eine Revolution der Werte einzuleiten:
    "Diese Administration hat unter Beweis gestellt, dass sie nichts für die Bedürftigen übrig hat. Nichts für die Armen. Nichts für die Kinder illegaler Einwanderer. Und nichts für die Kinder an den Schulen, die Angst haben und strengere Waffengesetze fordern."
    Andrew E. Johnson stimmt dem Pastor zu. Er ist Professor für Kommunikation an der Universität von Memphis. Er trägt Anzug und ein Seidentuch im Revers. Er sieht eine direkte Verbindungslinie zwischen der Bürgerrechtsbewegung Martin Luther Kings und der Schülerbewegung, die sich nach dem jüngsten Schulmassaker in Florida formiert hat:
    "Ich glaube, diese Schülerbewegung ist die Fortsetzung der Bürgerrechtsbewegung. Wir trennen die Bürgerrechtsbewegung nicht von den heutigen Bewegungen. Sie gehören zusammen."
    Er wisse, dass es bereits Kontakte zwischen den Schülern in Florida und afroamerikanischen Jugendlichen in Chicago gibt, sagt Andrew. Und dass auch viele sogenannte Dreamer – die Kinder illegaler Einwanderer - sich bereits dieser Jugendbewegung angeschlossen hätten. Es sei ein Fingerzeig, dass das Vermächtnis Martin Luther Kings auf diese Weise wieder lebendig werde – 50 Jahre nach dessen gewaltsamem Tod:
    "Es ist dieselbe gewaltfreie und soziale Bewegung, die Menschen mit Demonstrationen und Märschen oder symbolischen Aktionen auf Missstände aufmerksam machen möchte, um sie hoffentlich zu beheben. Dafür beten wir."
    Der Bürgerrechtler Reverend Spencer Stacey
    Der Bürgerrechtler Reverend Spencer Stacey (Deutschlandradio / Thomas Spang)