
Sie möchte einen "Stolz-Pass" einführen und die Werbekampagne des Landes mit dem Slogan #moderndenken durch das Motto #deutschdenken ersetzen. Auf diese Weise solle "ein grundsätzlich bejahender, unbelasteter, respektvoller und wertschätzender Umgang mit der deutschen Geschichte etabliert werden", heißt es in dem Antrag, der am Mittwoch im Landtag behandelt werden soll.
Ziel ist es, mit der Kampagne verschiedene touristische Orte und Themen zu bewerben. Außerdem sollen Historiker-, Kunst-, Philosophie- und Literaturpreise ausgelobt und damit Leistungen gewürdigt werden, "die einen Beitrag zur Bestätigung oder Weiterentwicklung deutscher Identität erkennen lassen". Vorgeschlagen wird ein Logo mit einer nach rechts unten weisenden Deutschlandfahne.
Name erinnert an deutschnationale "Stolz-Monat"-Kampagne
Der "Stolz-Pass" wäre eine Art Stempelkarte, mit der es an den historischen Stätten Vergünstigungen geben würde. Der Begriff "Stolz-Pass" erinnert an eine Kampagne in den Sozialen Medien. Dort war eine Zeit lang verstärkt von "Stolz-Monat" die Rede. Unter dem Stichwort wurden meist deutschnationale Inhalte in Abgrenzung und als Verächtlichmachung der Emanzipationsbemühungen vor allem von Schwulen und Lesben gepostet.
Die AfD in Sachsen-Anhalt wird vom Landesverfassungsschutz als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft.
AfD forderte bereits "Straße des Deutschen Reiches"
FDP-Fraktionschef Silbersack sprach von "Deutschtümelei" und kritisierte, für ihn sei dieser Antrag der AfD wie ein trojanisches Pferd, um den Kulturkampf weiter voranzutreiben und sich von Europa abzuspalten. Auch Vertreter von CDU, SPD, Grünen und Linken äußerten sich ablehnend.
Die AfD in Sachsen-Anhalt hatte schon häufiger ähnliche Vorstößen in der Kulturpolitik vorgelegt. In den vergangenen Monaten forderte die Fraktion unter anderem eine "Straße des Deutschen Reiches" und wollte gegen das Bauhaus als "Irrweg der Moderne" vorgehen.
Diese Nachricht wurde am 12.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.