Der Mathematiker und Astronom von der Universität Pisa hat in den 90er-Jahren das Konzept der "Don Quijote"-Mission entwickelt. Zwei Raumsonden sollten einen Asteroiden anfliegen, von denen eine das Objekt rammt, während die andere das Geschehen beobachtet.
Ziel so einer Mission ist es, einen kosmischen Körper, der sich auf Kollisionskurs mit der Erde befindet, etwas aus seiner Bahn zu schubsen. Dann zieht er im entscheidenden Moment knapp an uns vorbei.
Andrea Milani hat Rechenmethoden entwickelt, um die Einschlagswahrscheinlichkeit von Asteroiden präzise zu bestimmen. Dabei sind viele Störeffekte zu berücksichtigen: etwa die Anziehungskraft der Planeten oder der Rückstoß, wenn die Körper Gas freisetzen.
Zwar animierte er Europas Weltraumorganisation ESA, ein Zentrum für die Erforschung erdnaher Objekte einzurichten. Auch hat er immer wieder neue Missionen zur Erforschung potentiell gefährlicher Asteroiden und möglicher Abwehrmechanismen entwickeln sollen.
Doch geflogen ist davon bisher keine. Geht es um die nötigen Finanzmittel, so lässt die Begeisterung Europas Raumfahrtpolitiker schlagartig nach.
Andrea Milani, ein Mahner für die Rettung der Erde, ist im vergangenen November im Alter von siebzig Jahren gestorben.