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Angehende Lehrer
Zu wenig Nachrichtenkompetenz

Laut einer Studie der TU Dresden spielt der Umgang mit Journalismus im Lehramtsstudium kaum eine Rolle. Das muss sich dringend ändern, meint der Kommunikationswissenschaftler Lutz Hagen.

Lutz Hagen im Gespräch mit Brigitte Baetz | 06.06.2017
    Ein Kind mit einem Kopfhörer sitzt vor einem Computerbildschirm.
    Schon in der Lehrerausbildung wird einer Studie zufolge zu wenig Nachrichtenkompetenz vermittelt. (dpa / picture alliance / Stefan Sauer)
    Wer in Deutschland Lehrer wird, ist oft sehr motiviert, Schüler im Umgang mit Medien zu schulen; die eigene Nachrichtenkompetenz ist aber unter zukünftigen Lehrkräften gering ausgeprägt. Zu diesem Urteil kommt eine Studie der Technischen Universität Dresden.
    "Nur ein Drittel der Studierenden weiß zum Beispiel, dass Journalisten in Deutschland keine Lizenz brauchen", sagte Lutz Hagen im Interview mit @mediasres.
    Nachrichtenkompetenz kommt kaum vor
    "Wenn 40 Prozent annehmen, dass Presseberichte über ein Bundesministerium vom Ministerium genehmigt werden müssen, dann würde ich sagen, dass es da Defizite gibt", meinte der Kommunikationswissenschaftler. In den meisten Studiengängen spiele Nachrichtenkompetenz so gut wie keine Rolle.
    Hagen hat zusammen mit seinen Kollegen für eine bisher noch unveröffentlichte Studie für die Stiftervereinigung der Presse unter anderem angehende Lehrer befragt und sich auch mehrere einschlägige Studiengänge angeschaut.
    Auf Nachrichtenkompetenz werde in der Lehrerausbildung zu wenig eingegangen, sagte Hagen. Das Thema müsse bei der Ausbildung zukünftiger Lehrer stärker in den Vordergrund gestellt werden.