
Seine erste Stelle bekam er an der Berliner Sternwarte unter Johann Encke, wo er mit Beobachtungen für einen Sternkatalog und Bahnberechnungen beschäftigt war.
1851 wurde Carl Luther Direktor der kleinen Sternwarte im Düsseldorfer Vorort Bilk. In einem Nachruf heißt es: „Seine Beobachtungen zeigen eine bewundernswürdige Sorgfalt, und lassen es bedauern, dass es ihm nicht vergönnt gewesen ist, an feineren Messinstrumenten sein Talent geltend zu machen.“
Trotz der schlechten Ausstattung der Sternwarte entdeckte Carl Luther 24 neue Asteroiden. Damit gehörte er zu den erfolgreichsten Astronomen jener Zeit.
Anerkennung in Geld und Erinnerung
Der Düsseldorfer Stadtrat zeigte sich für den Prestigegewinn durch die himmlische Arbeit erkenntlich. Nach der vierten Asteroiden-Entdeckung wurde Luthers Gehalt erhöht – eine Anerkennung, von der Astronominnen und Astronomen heute nur träumen können.
Luther starb im Jahr 1900 im Alter von 77 Jahren. Zwar führte sein Sohn die Sternwarte weiter, aber sie verlor an Bedeutung. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie bei einem Bombenangriff völlig zerstört.
Carl Luther kreist inzwischen selbst durch das All: als Asteroid 13 0 3 Luthera. Zudem gibt es auf dem Mond einen Krater namens Luther – der heißt nicht, wie manche glauben, nach Martin, sondern nach dem vergessenen Düsseldorfer Astronomen.