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Astronomie
Himmlische Niederlande

Heute vor 200 Jahren wurde das Vereinigte Königreich der Niederlande gegründet. Die Niederlande mögen flächenmäßig ein kleines Land sein, astronomisch sind sie eine Großmacht.

Von Dirk Lorenzen | 16.03.2015
    Das aus 14 Antennen bestehende Radioteleskop von Westerbork gehört zu den renommiertesten der Welt
    Das aus 14 Antennen bestehende Radioteleskop von Westerbork gehört zu den renommiertesten der Welt (MPIfR)
    Zu den größten Himmelsforschern der Geschichte gehört Christiaan Huygens, der im 17. Jahrhundert die Wellentheorie des Lichts formulierte, den Saturnmond Titan entdeckte und erste Pendeluhren baute. Visionär war seine Idee, auch andere Sterne würden von Planeten umkreist.
    Einer der prägenden Astronomen des 20. Jahrhunderts war Jan Hendrik Oort. Er revolutionierte unsere Kenntnis über den Aufbau und die Dynamik der Milchstraße und postulierte, dass eine große Wolke aus eisigen Kometenkernen das Sonnensystem umgäbe.
    Henk van de Hulst war ein Pionier der Radioastronomie und sagte die Strahlung von Wasserstoffwolken bei 21 Zentimetern Wellenlänge voraus. Solche Beobachtungen sind heute von unschätzbarem Wert.
    Lo Woltjer schließlich hat in seiner Zeit als Generaldirektor der Europäischen Südsternwarte den Bau des Very Large Telescope in Chile durchgesetzt - ihm verdanken die Astronomen das weltweit leistungsfähigste Observatorium.
    Zudem gibt es etliche "niederländische" Sternbilder: Paradiesvogel, Chamaeleon, Schwertfisch, Kranich, Südliche Wasserschlange, Inder, Fliege, Pfau, Phoenix, Südliches Dreieck, Tukan und Fliegender Fisch wurden von holländischen Seefahrern an den Himmel der Südhalbkugel gesetzt.
    Giraffe, Einhorn und Taube sind Figuren, die sich auch aus Europa am Firmament beobachten lassen und die wir ebenfalls unserem Nachbarland verdanken.