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Astronomie
Mond, Mars, Spica

Ab etwa 1.30 Uhr morgen früh zeigt sich ein wunderbares Dreieck am Osthimmel: Der abnehmende Halbmond, der Planet Mars und Spica, Hauptstern der Jungfrau, stehen dicht beieinander. Der rötliche Mars leuchtet etwas links oberhalb des Mondes, die blauweiße Spica links unterhalb.

Von Dirk Lorenzen |
    Mond, Mars und Spica morgen früh am Südosthimmel
    Mond, Mars und Spica morgen früh am Südosthimmel (Stellarium)
    Die drei könnten kaum unterschiedlicher sein: Unser Mond ist ein knochentrockener, staubiger Körper ohne Atmosphäre. Er erscheint uns nur deshalb so hell und groß, weil er uns so nah ist - sein Abstand beträgt nur knapp 400.000 Kilometer.
    Dagegen sind es zu Mars 170 Millionen Kilometer. Der rote Planet ist ein kleiner Bruder der Erde - er ist nur etwa halb so groß wie unsere kosmische Heimat. In der Mars-Atmosphäre toben gelegentlich schwere Staubstürme.
    Spica schließlich ist ein Riesenstern. Sie hat mehr als die zehnfache Masse der Sonne und strahlt gut 13.000-mal heller als sie.
    Würde die Erde statt um die Sonne um Spica kreisen, so wäre die Erdoberfläche eine geschmolzene Gluthölle ohne jedes Leben. Aber aus einem Abstand von etwa 260 Lichtjahren ist Spica ganz harmlos.
    Das hübsche Dreieck am Himmel ist eine Art Zeitmaschine: Den Mond nehmen wir so wahr, wie er vor gut einer Sekunde ausgesehen hat. Vom Mars brauchen die Lichtwellen immerhin schon gut zehn Minuten zu uns.
    Von Spica aber empfangen wir gerade das Licht, das sich um das Jahr 1750 auf den Weg gemacht hat. Machen sie ihm die Freude und halten Sie Ihre Netzhaut für den Empfang bereit: Morgen früh ab halb zwei am Osthimmel.