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Astronomie
Schattenspiele am Jupiter

Himmelsfreunde erfreuen sich derzeit an gegenseitigen Bedeckungen und Verfinsterungen der vier größten Jupitermonde. Zu einem besonders schönen Schauspiel kommt es morgen früh.

Von Dirk Lorenzen | 23.02.2015
    Gegen 1.45 Uhr taucht der Mond Ganymed aus dem Jupiterschatten auf - dann stehen jeweils zwei Monde links und rechts des Planeten.
    Gut eine Stunde später zieht Ganymed genau vor Io entlang. Die beiden Monde verschmelzen für einige Minuten zu einem Punkt. Mit dem Ende der Bedeckung gegen 2.50 Uhr haben sie die Plätze getauscht.
    Während sich Ganymed weiter von der Jupiterscheibe entfernt, läuft Io auf den Planeten zu. Dabei zieht er von 3.39 Uhr bis 3.43 Uhr durch den Schatten Ganymeds.
    Bei den Finsternissen im Jupitersystem kommt es zum Kuriosum der ringförmigen Mondfinsternis: Zwar trifft der Ganymedschatten Io für 32 Sekunden vollständig, doch der Schattendurchmesser reicht nicht aus, dem Mond komplett das Licht zu nehmen. Außen herum bleibt der Rand der Mondscheibe von der Sonne erleuchtet. Während der Finsternis geht die Helligkeit von Io auf ein Dreißigstel zurück.
    Bei unserem Mond ist eine ringförmige Finsternis unmöglich. Denn der Schattenkegel der Erde ist groß genug, um den Trabanten komplett zu verdunkeln.
    Ringförmige Finsternisse gibt es auf der Erde nur bei der Sonne: Wenn der Mond zwar genau vor der Sonne steht, aber zu klein ist, um sie ganz abzudecken, bleibt um den Mond herum ein hell leuchtender Sonnenring zu sehen.
    Die Schattenspiele am Jupiter dauern noch bis Mitte Mai.