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Astronomie
Staubiges Licht bei Exoplaneten

Bald ist es wieder so weit, dass man - zumindest an wirklich dunklen Orten - in den Stunden nach Sonnenuntergang einen blassen Lichtkegel über dem Westhorizont erkennen kann.

Von Hermann-Michael Hahn | 27.02.2015
    So könnte das Zodiakallicht in einem anderen Sonnensystem aussehen (künstlerische Darstellung)
    So könnte das Zodiakallicht in einem anderen Sonnensystem aussehen (künstlerische Darstellung) (ESO)
    Dieses schwache Leuchten erstreckt sich entlang der Ekliptik durch die Sternbilder des Tierkreises, lateinisch Zodiacus. Daher wird es auch Zodiakallicht genannt.
    Es entsteht durch Reflexion des Sonnenlichts an winzigen Staubpartikeln, die sich in der Hauptebene des Sonnensystems, der Ekliptik- oder Zodiakalebene, konzentrieren.
    Quellen dieses Staubs sind unter anderem gegenseitige Kollisionen von Asteroiden oder Kometen. Man darf also erwarten, dass ein ähnliches Leuchten auch bei anderen Sternen beobachtet werden kann, sofern in deren Umfeld planetenähnliche Objekte existieren oder heranwachsen.
    Mit Europas Very Large Telescope in Chile haben europäische und US-amerikanische Astronomen jetzt in der Umgebung von mehr als 90 Sternen nach einem vergleichbaren Exo-Zodiakallicht gesucht. Dabei handelte es sich größtenteils um Sterne, bei denen bereits in den Außenbezirken ausgedehnte Staubscheiben nachgewiesen worden waren.
    Bei etwa zehn Prozent dieser Sterne haben die Beobachter tatsächlich sternnahes Exo-Zodiakallicht entdeckt, das allerdings wesentlich stärker als im Sonnensystem ist. Von seiner Untersuchung erhoffen sich die Astronomen nun wichtige Rückschlüsse auf den Prozess der Planetenentstehung dort.
    Allerdings könnte ein solch helles Leuchten auch zukünftige Versuche erschweren, erdähnliche Planeten in der bewohnbaren Zone junger Sterne zu fotografieren.