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Astronomie
Staubkeil am Abend

Weit abseits künstlicher Lichtquellen lässt sich jetzt wieder ein besonders hübsches Himmelsphänomen beobachten - das Zodiakallicht. Es zeigt sich als schwach glimmender Keil, der gut zwei Stunden nach Sonnenuntergang im Westen aufragt.

Von Dirk Lorenzen | 18.02.2014
    Um dieses Licht zu sehen, muss es physikalisch dunkel sein - die Sonne muss also mindestens achtzehn Winkelgrad unter dem Horizont stehen. Das ist etwa gegen 19:30 Uhr der Fall.
    Ist der Himmel perfekt klar und haben sich die Augen gut an die Finsternis gewöhnt, so ist die schwache Aufhellung des Himmels entlang der Sternbilder Fische, Walfisch und Widder gut zu erkennen. Der Lichtkeil läuft nach oben spitz zu, fast bis zu den Plejaden im Stier.
    Was da so geheimnisvoll leuchtet, ist Staub. In der Ebene des Sonnensystems kreisen nicht nur die Planeten: Dazu kommen Myriaden winziger Staubteilchen, die in einer großen Scheibe die Sonne umgeben.
    Diese Partikel sind nur einige Tausendstel Millimeter groß. Jedes reflektiert etwas Sonnenlicht - und die große Menge an Staubteilchen zaubert uns diese Lichterscheinung an den Himmel. Die Astronomen sprechen vom Zodiakallicht, weil es in den Sternbildern des Tierkreises zu sehen ist.
    Manchmal werden die Beobachtungschancen in unseren Breiten übertrieben negativ dargestellt. Wer perfekte Sichtbedingungen hat, etwa in der Eifel oder der Lüneburger Heide, wird das Zodiakallicht erspähen.
    In den kommenden zehn Tagen sind die himmlischen Voraussetzungen besonders gut. Nach dem ersten März überstrahlt dann der Mond das schwache Staubleuchten.