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Astronomie
Und ewig grüßt der Himmelsjäger

Wer morgen früh nach der Mondsichel am Südosthimmel Ausschau hält, bekommt einen alten Bekannten zu Gesicht: Der Himmelsjäger Orion ist zurück!

Von Dirk Lorenzen | 19.08.2014
    Die Mondsichel und Orion morgen früh zu Beginn der Dämmerung
    Die Mondsichel und Orion morgen früh zu Beginn der Dämmerung (Stellarium)
    Seit Ende April hatte er sich im hellen Sonnenlicht am Tageshimmel versteckt. Jetzt prangt er ab etwa fünf Uhr früh am Osthimmel und stimmt uns auf den nächsten Winter ein.
    Morgen früh zeigt er sich ein gutes Stück rechts unterhalb der Mondsichel, die genau im Grenzgebiet von Stier, Zwillingen und Orion leuchtet. Rechts oberhalb des Mondes strahlt der rötliche Aldebaran, das Blut unterlaufene Auge des Stiers.
    Etwas darüber glitzert der markante Sternhaufen der Plejaden. Die sechs bis acht schwachen Sterne sehen ein wenig aus wie der Große Wagen im Miniaturformat.
    Über den Zwillingen und dem Mond steht der Fuhrmann, ein auffallendes Fünfeck. Sein hellster Stern, Kapella, geht in Mitteleuropa nie unter und ist auch im Hochsommer tief am Nordhimmel zu erkennen.
    Kapella ist die Stallwache der Wintersterne, wenn der Rest der eisigen Figuren im Glanz der Sonne eine Zwangspause einlegt. In spätestens zwei Wochen zeigt sich dann auch Sirius am frühen Morgen - und der Winterhimmel ist wieder komplett.
    Sirius im Großen Hund ist der hellste Stern am Nachthimmel. Wegen seiner Lichtstärke funkelt er besonders auffällig. Manche Leute fröstelt es augenblicklich beim Anblick von Orion und Sirius.
    Noch liegen die Wintersternbilder vor Sonnenaufgang nur in Lauerstellung. Doch der Wandel am Himmel ist unaufhaltsam und die Sterne signalisieren unmissverständlich: Die kalte Jahreszeit ist nicht mehr ganz so fern.