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Astronomie
Venus im größten Glanz

In diesen Tagen strahlt unser Nachbarplanet Venus mit maximaler Helligkeit. Zwar ist Venus nach Sonne und Mond immer das hellste Objekt - aber jetzt leuchtet sie besonders intensiv.

Von Dirk Lorenzen | 12.02.2014
    Damit erreicht sie den ersten Höhepunkt ihrer Vorstellung als Morgenstern. Sie geht zwischen 5:00 Uhr und 5:30 Uhr auf und verblasst nach sieben Uhr in der Dämmerung.
    Die genauen Zeiten hängen vom Beobachtungsort ab: Je östlicher und südlicher er liegt, desto früher steigt Venus über den Horizont.
    In diesen Wochen bietet sich die gute Gelegenheit, das Phänomen der atmosphärischen Extinktion zu beobachten. So nennen die Astronomen das Verblassen der Himmelsobjekte, je näher diese dem Horizont sind.
    Tief über dem Horizont muss das Licht aus dem All eine viel längere Strecke durch unsere Lufthülle zurücklegen als bei Objekten, die hoch am Himmel stehen.
    Auch die Venus erscheint keineswegs extrem hell, wenn sie gerade eben über der Horizontlinie auftaucht. Unsere Lufthülle verschluckt dann so viel Licht, dass sie nur so hell erscheint wie der schwächste Stern im Großen Wagen.
    Die Sonne geht ab morgen eine Stunde später unter
    Extreme Extinktion: Die Lufthülle dämpft das Sonnenlicht beim Untergang (ESO)
    Doch die Erde dreht sich weiter: Venus steht von Minute zu Minute höher am Himmel und wird dabei immer heller. Schon zehn Minuten nach dem Aufgehen scheint sie so intensiv wie die hellsten Sterne hoch am Firmament - weitere fünf Minuten später hat sie auch Sirius hinter sich gelassen.
    Um zu sehen, wie sich die Venus von der Extinktion befreit, muss der Himmel perfekt klar und der Blick zum Horizont frei sein. Ideale Beobachtungsorte sind auf dem flachen Land oder am Meer.