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Astronomie
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Der Druck auf die NASA-Verantwortlichen war hoch an diesem Tag. Sechsmal zuvor hatte man vergeblich versucht, eine unbemannte Raumsonde auf den Weg zum Mond zu bringen, um das ehrgeizige Apollo-Projekt technisch und wissenschaftlich vorzubereiten.

Von Hermann-Michael Hahn | 28.07.2014
    Heute vor 50 Jahren aber verlief - nach mehreren Umbauten und technischen Verbesserungen der Sonde - alles zur Zufriedenheit der Beteiligten.
    Die Rakete startete fehlerfrei, die Oberstufe brachte die Ranger-Sonde auf die Übergangsbahn zum Mond, das anschließende Kurskorrekturmanöver funktionierte planmäßig, und nach einer Flugzeit von drei Tagen kam auch das Signal, dass die Kameras an Bord der Sonde warm liefen.
    18 Minuten vor dem - gewollten - Aufprall trafen die ersten Bilder im Kontrollzentrum ein. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Sonde noch rund 2100 Kilometer vom Aufschlagspunkt entfernt.
    Je näher die Sonde heran kam, desto mehr Details der Mondoberfläche wurden sichtbar, die man von der Erde aus kaum beobachten konnte. Dabei zeigte sich, dass der Mond offenbar von Kratern jeder Größe übersät war.
    Das letzte Bild unmittelbar vor dem Aufprall erfasste ein Gebiet von fünfzig mal dreißig Metern. Dann blieben die Bildschirme dunkel: Die Sonde war im Mare Cognitum mit einer Geschwindigkeit von gut 9000 Kilometern pro Stunde ungebremst auf den Mond geprallt - nur gut zwölf Kilometer vom geplanten Einschlagspunkt entfernt.
    Im folgenden Jahr schlugen noch zwei weitere Ranger-Sonden im Staub ein, ehe 1966 die erste Mondsonde weich landete.