Noch etwas verschlafen blicken die beiden Filmemacher in die Laptopkamera. Seit ihr Film "Noah" in Toronto Premiere gefeiert hat, sind die Filmhochschulabsolventen Walter Woodman und Patrick Cederberg gefragte Leute. Es gibt bereits Angebote, aus dem Kurzfilm eine Fernsehserie zu machen, aber das sollen lieber andere übernehmen, sagt Patrick.
"‘NOAH, der Film‘ ‚NOAH, die TV-Serie‘. Nein danke. Wir haben gesagt, was wir zu sagen hatten. Aber wenn unser Film eine Debatte übers Internetverhalten lostreten würde, das wäre super."
Die Filmfigur Noah ist ein Schüler, der kurz vor seinem Highschoolabschluss steht. Der Zuschauer blickt mit Noahs Augen auf seinen Computerbildschirm. Erst als Noah mit seiner Freundin Amy skyped, und in einem Fenster auf der Bildschirmoberfläche unten rechts erscheint, bekommt er ein Gesicht.
Noah:"”Hello, I don’t see you. Where are you? There you are. Can you here me?”"
Amy: "”Yeah yeah. What are you doing?”"
Während Noah mit Amy spricht, chattet er parallel mit einem Freund auf Facebook, spielt ein Computerspiel und guckt einen Amateurporno. Das Gespräch verläuft stockend und wird schließlich unterbrochen, als die Skypeverbindung wegbricht. Noah hat das Gefühl, dass Amy gerade im Begriff war, mit ihm Schluss zu machen. Via Chat rät sein Kumpel ihm, sich in Amys Facebook-Profil einzuhacken, um zu sehen, ob sie womöglich einen anderen hat.
Noahs Verdacht scheint sich zu erhärten und er ist drauf und dran, ihren Beziehungsstatus von "In einer Beziehung mit" zu "Single" zu ändern. Auf dem Bildschirm sieht man, wie die Mouse unentschlossen über dem "Änderungen speichern"-Button schwebt. Die Geschichte ist zwar fiktiv, aber Patrick Cederberg und Walter Woodman können sich in Noah gut wiedererkennen.
"Wenn wir seiner Lage gewesen wären, hätten wir in dem Alter vielleicht das gleiche getan, den gleichen Mist gebaut."
Patrick ist heute 23 und hat nach einer Zeit der Facebook-Abstinenz inzwischen wieder ein Profil. Sein Facebook-Verhalten aber, so sagt er, habe sich deutlich verändert. Heute spioniere er niemandem mehr hinterher. Alles Lüge, geht Walter dazwischen und grinst.
"Patrick ist ein Facebook-Spanner!"
Der 22-jährige Walter hat kein Facebook-Profil. Es sei nichts für ihn, zu öffentlich, aber verteufeln will es auch nicht.
"In vielen Artikeln stand ‚Nach diesem Film wirst Dein Du Facebook-Profil löschen wollen!‘ Aber das ist wirklich nicht unsere Absicht. Vielleicht aber sollten wir unser Facebook-Verhalten alle mal überdenken."
Walter ist ein Fan von Chatroulette, bei dem man völlig willkürlich per Webcam bei wildfremden Leuten landet und anders als bei Facebook anonym bleibt. Im Film hüpft auch Noah per Mausklick von einem Chatroulettepartner zum nächsten: hysterische Mädchen auf einer Pyjama-Party, masturbierende Typen im Schlafzimmer. Aber auch eine interessante Unbekannte ist dabei, die zur Gruppe der Facebook-Verweigerer gehört. Die beiden philosophieren über den Sinn und Unsinn des "Gefällt mir"- Buttons.
"Leute, die posten ‚Rest in Peace, Großmutter‘, sind mir suspekt. Aber noch schlimmer sind die, die dann ‚Gefällt mir‘ klicken."
Wie der Film gefällt, sagt Patrick, hängt stark vom Alter des Zuschauers ab.
"Von ‚Hey, das war ich vor zwei Jahren‘ bis zu ‚So ticken also unsere Teenager‘ war alles dabei. Unsere Eltern haben den Film glaub ich nicht verstanden."
"‘NOAH, der Film‘ ‚NOAH, die TV-Serie‘. Nein danke. Wir haben gesagt, was wir zu sagen hatten. Aber wenn unser Film eine Debatte übers Internetverhalten lostreten würde, das wäre super."
Die Filmfigur Noah ist ein Schüler, der kurz vor seinem Highschoolabschluss steht. Der Zuschauer blickt mit Noahs Augen auf seinen Computerbildschirm. Erst als Noah mit seiner Freundin Amy skyped, und in einem Fenster auf der Bildschirmoberfläche unten rechts erscheint, bekommt er ein Gesicht.
Noah:"”Hello, I don’t see you. Where are you? There you are. Can you here me?”"
Amy: "”Yeah yeah. What are you doing?”"
Während Noah mit Amy spricht, chattet er parallel mit einem Freund auf Facebook, spielt ein Computerspiel und guckt einen Amateurporno. Das Gespräch verläuft stockend und wird schließlich unterbrochen, als die Skypeverbindung wegbricht. Noah hat das Gefühl, dass Amy gerade im Begriff war, mit ihm Schluss zu machen. Via Chat rät sein Kumpel ihm, sich in Amys Facebook-Profil einzuhacken, um zu sehen, ob sie womöglich einen anderen hat.
Noahs Verdacht scheint sich zu erhärten und er ist drauf und dran, ihren Beziehungsstatus von "In einer Beziehung mit" zu "Single" zu ändern. Auf dem Bildschirm sieht man, wie die Mouse unentschlossen über dem "Änderungen speichern"-Button schwebt. Die Geschichte ist zwar fiktiv, aber Patrick Cederberg und Walter Woodman können sich in Noah gut wiedererkennen.
"Wenn wir seiner Lage gewesen wären, hätten wir in dem Alter vielleicht das gleiche getan, den gleichen Mist gebaut."
Patrick ist heute 23 und hat nach einer Zeit der Facebook-Abstinenz inzwischen wieder ein Profil. Sein Facebook-Verhalten aber, so sagt er, habe sich deutlich verändert. Heute spioniere er niemandem mehr hinterher. Alles Lüge, geht Walter dazwischen und grinst.
"Patrick ist ein Facebook-Spanner!"
Der 22-jährige Walter hat kein Facebook-Profil. Es sei nichts für ihn, zu öffentlich, aber verteufeln will es auch nicht.
"In vielen Artikeln stand ‚Nach diesem Film wirst Dein Du Facebook-Profil löschen wollen!‘ Aber das ist wirklich nicht unsere Absicht. Vielleicht aber sollten wir unser Facebook-Verhalten alle mal überdenken."
Walter ist ein Fan von Chatroulette, bei dem man völlig willkürlich per Webcam bei wildfremden Leuten landet und anders als bei Facebook anonym bleibt. Im Film hüpft auch Noah per Mausklick von einem Chatroulettepartner zum nächsten: hysterische Mädchen auf einer Pyjama-Party, masturbierende Typen im Schlafzimmer. Aber auch eine interessante Unbekannte ist dabei, die zur Gruppe der Facebook-Verweigerer gehört. Die beiden philosophieren über den Sinn und Unsinn des "Gefällt mir"- Buttons.
"Leute, die posten ‚Rest in Peace, Großmutter‘, sind mir suspekt. Aber noch schlimmer sind die, die dann ‚Gefällt mir‘ klicken."
Wie der Film gefällt, sagt Patrick, hängt stark vom Alter des Zuschauers ab.
"Von ‚Hey, das war ich vor zwei Jahren‘ bis zu ‚So ticken also unsere Teenager‘ war alles dabei. Unsere Eltern haben den Film glaub ich nicht verstanden."