Die fünf Spieler des UBSC Graz sollen mit Absicht schwere Fehler gemacht und sogar Verletzungen vorgetäuscht haben, damit ihr Team Matches verliert, auf die im Hintergrund gewettet wurde.
Weil Verdunkelungs- und Fluchtgefahr bestehe, wurden die fünf Spieler gestern festgenommen, erklärt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, Christian Kroschl: "Der Tatverdacht lautet auf schweren gewerbsmäßigen Betrug und ist bedroht mit einer Strafdrohung von sechs Monaten bis zu fünf Jahren."
Manager spricht von einem "Schock"
Wer die Wetten genau platziert hat und in welcher Höhe, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Der entscheidende Hinweis auf die Machenschaften der Verdächtigen kommt Anfang Januar aus dem Mannschaftskreis – nach einer Pleite in Wels.
Graz' Manager Michael Fuchs spricht von einem "Schock", den er bei der Nachricht erlitten habe: "Mit so was rechnet man einfach nicht. Da muss man sich schon einmal hinsetzen und sich sammeln, um zu überlegen, wie man mit der Information umgeht."
Der Verein wendet sich umgehend an die Polizei - und erhält eine brisante Anweisung: Damit die Ermittler in Ruhe ihre Arbeit machen können, soll der Spielbetrieb normal weiterlaufen, die Verdächtigen sollen keinen Verdacht schöpfen. Eine bizarre Situation, sagt Fuchs: "Wir haben mit Spielern gespielt, wo wir der Annahme sein durften oder es wahrscheinlich war, dass die möglicherweise in was verwickelt sind, ja."
Ligaverband berät über Sanktionen
In dieser Zeit tritt Graz unter anderem beim BC Vienna an. Graz führt zur Halbzeit mit 17 Punkten - und unterliegt am Ende doch. Weil die Verdächtigen dafür gesorgt haben, dass sein Team verloren hat, findet es Manager Fuchs auch in Ordnung, dass Graz die Liga und die anderen Vereine erst nach den Festnahmen am Montag informiert hat.
"Der Verein als solches hat in keiner Weise profitiert von den möglichen Manipulationen. Im Gegenteil, die Punkte sind futsch."
Der Ligaverband will nun mit den anderen Vereinen über mögliche Sanktionen beraten. Der Ligabetrieb geht weiter, die abstiegsgefährdeten Grazer spielen um den Verbleib in der Basketball Superliga, die übrigens - Ironie der Geschichte - einen Namenssponsor hat: Admiral, einen Anbieter für Sportwetten.