
Die Einladung erfolge als gemeinsame Initiative der Berliner Festspiele und der Stiftung Berliner Philharmoniker in Zusammenarbeit mit dem Konzerthaus Berlin. Damit solle ein Zeichen gesetzt werden "für die verbindende Kraft der Kunst, die Grundwerte unserer demokratischen Gesellschaften in Europa und gegen Antisemitismus, Diskriminierung und den Boykott in Kunst und Wissenschaft", hieß es.
"Rücksichtslos und unverantwortlich": Kritik an Entscheiung in Gent hält an
Unterdessen hält die Kritik an der Entscheidung in Gent an. Der belgische Premierminister De Wever erklärte, jemandem allein aufgrund seiner Herkunft ein Berufsverbot aufzuerlegen, sei rücksichtslos und unverantwortlich. Die Entscheidung habe dem Ansehen des Landes schweren Schaden zugefügt.
Er halte die Ausladung für absolut falsch, schrieb der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Zimmermann, in einem Newsletter des Kultur-Spitzenverbands. Künstlerinnen und Künstler seien weder Diplomaten noch Politiker, ihr Arbeitsfeld sei die Kunst.
Die Vorsitzende der Delegation für die Beziehungen zu Israel im EU-Parlament, Bentele, sagte im Deutschlandfunk, mit der Entscheidung bestrafe man Künstler, die gar nicht für die Situation in Gaza verantwortlich seien. Dringend für den Dialog benötigte Brücken würden dadurch abgebaut. Die CDU-Politikerin zeigte sich besorgt über den aus ihrer Sicht wachsenden Antisemitismus in Europa. Es sei nun wichtig, die Situation der Juden in Europa in den Fokus zu rücken.
Das Festival hatte die Ausladung damit begründet, dass der in Tel Aviv geborene Shani sich nicht ausreichend von der israelischen Regierung und dem Gazakrieg distanziert habe.
Die Bundesregierung reichte bei der belgischen Regierung schriftlich Protest ein. Kulturstaatsminister Weimer bezeichnete die Ausladung als "Kniefall vor dem Antisemitismus". Dies könne man nicht akzeptieren.
Diese Nachricht wurde am 12.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.