09. Februar 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Thema in den Kommentarspalten vieler Zeitungen ist auch heute der Besuch von Bundeskanzler Scholz in den USA.

Ein Mann steht vor einem Flugzeug und will eine Hand schütteln.
Bundeskanzler Scholz bei seiner Ankunft in den USA. (Michael Kappeler / dpa / Michael Kappeler)
Die LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG stellt fest:
"Der deutsche Bundeskanzler hat seinen 24-stündigen Aufenthalt in Washington als Arbeitsbesuch deklariert, Krisendiplomatie wäre wohl eine treffendere Bezeichnung. Denn im Moment ist es vor allem Scholz, der eindringlich vor den Folgen einer nachlassenden Unterstützung für die Ukraine warnt. Er weiß dabei auch, dass der deutsche Einfluss begrenzt ist. Doch der vielfach kritisierte Scholz macht unbeirrt weiter, er zeigt hier die Führung, die viele bei ihm in der deutschen Innenpolitik vermissen."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER überlegt:
"Es sieht danach aus, dass Scholz den Worst Case gerade durchdekliniert. Wenn es ganz schlimm kommt, wird Bidens Vorgänger Trump auch der Nachfolger, dann kappt er Geld und Waffen für die Ukraine, zieht die USA aus der NATO ab und dealt mit Diktatoren. Europa müsste versuchen, Russland alleine auf Abstand zu halten, alle europäischen NATO-Staaten müssten zu Lasten anderer wichtiger Ausgaben wie für Gesundheit, Bildung oder Soziales Armeen aufrüsten. Die Aussetzung der Schuldenbremse dürfte für die Ampel dann nur ein kleines Übel sein."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG geht auf den Wechsel der militärischen Führung in der Ukraine ein:
"Wer mitten im Krieg den General auswechselt, muss die Niederlage wohl schon vor Augen haben. Warum sonst sollte Selenskyj seinen obersten Offizier zu einem Zeitpunkt entlassen, da kaum mehr einer wetten würde auf den Sieg im Kampf gegen den russischen Aggressor? Nach der gescheiterten Offensive im Sommer 2023 ist die Ukraine für jeden erkennbar in die Defensive geraten: militärisch und politisch. Selenskyj braucht also Erfolge, egal welcher Art."
Die Gründe für Selenskyjs Entscheidung blieben schleierhaft, schreibt die TAGESZEITUNG:
"Über den Ausgang dieses Krieges und damit das Schicksal der Ukraine wird vor allem in Washington und Brüssel entschieden. Auch da läuft es, wie auf dem Schlachtfeld, zäh. Angesichts dieser Unwägbarkeiten, verbunden mit wachsender Unsicherheit, Kriegsmüdigkeit und einem drohenden Rechtsruck bei den diesjährigen EU-Wahlen, hat Selenskyj offensichtlich nichts Besseres zu tun, als eine weitere Front zu eröffnen. Das braucht keiner, vor allem nicht in der Ukraine."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg kommentiert das Interview des US-Moderators Tucker Carlson mit dem russischen Präsidenten Putin:
"Dieses Interview hat mit Journalismus so viel zu tun, wie Putin mit Demokratie. Der Kreml-Diktator durfte unwidersprochen von 'Bürgerkrieg' und 'Wiedervereinigung mit der Ukraine' schwafeln. Plumpere Propaganda geht kaum."