Samstag, 27. April 2024

Newsblog zum Krieg im Nahen Osten
Die Entwicklungen vom 26. bis 30. November 2023

Am 7. Oktober ist der Nahostkonflikt durch einen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel eskaliert. Wir halten die Entwicklungen in einem Newsblog fest. Hier geht es zum Archiv.

01.12.2023
    Rafah: Palästinenser suchen nach einem israelischen Luftangriff in Trümmern eines Hauses nach Überlebenden.
    Israel flog etwa in Rafah wieder Luftangriffe, hier suchen Angehörige nach Überlebenden (Abed Rahim Khatib / dpa / Abed Rahim Khatib)
    Zu den aktuellen Entwicklungen geht es hier.

    Donnerstag, 30. November

    +++ Die militänt-islamistische Hamas hat weitere von ihr in den Gazastreifen verschleppte Geiseln freigelassen.

    Nach Angaben des israelischen Militärs handelt es sich dabei um eine Gruppe von sechs Israelis. Zuvor waren bereits zwei Frauen freigelassen worden. Im Gegenzug werden 30 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen. In dem seit mehr als sieben Wochen andauernden Krieg zwischen Israel und der Hamas war am vergangenen Freitag eine Waffenruhe in Kraft getreten. Seitdem wurde jeden Abend eine Gruppe von Geiseln freigelassen sowie palästinensische Häftlinge entlassen. Die Waffenruhe ist bis Freitag früh vereinbart.
    US-Außenminister Blinken hatte sich bei erneuten Gesprächen in Israel für eine Verlängerung der Feuerpause eingesetzt. Er sagte, diese habe positive Ergebnisse gebracht. Er verwies auf die Freilassung vieler Geiseln sowie auf humanitäre Hilfe für die Zivilisten im Gazastreifen.

    +++ Israel bestellt wegen kritischer Äußerungen des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez Spaniens Botschafter ein und beruft seinen eigenen aus Madrid zu Konsultationen zurück.

    Er habe seinen Außenminister Eli Cohen dahingehend instruiert, erklärte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Grund sei die "beschämende Äußerung" von Sanchez "am selben Tag, da Hamas-Terroristen Israelis in unserer Hauptstadt Jerusalem ermorden". Sanchez hat bezweifelt, dass sich Israel im Gaza-Krieg an zwischenstaatliche Grundsätze hält. "Die Bilder, die wir sehen, und die wachsende Zahl von Kindern, die sterben, lassen mich ernsthaft daran zweifeln, dass Israel das humanitäre Völkerrecht einhält", sagte Sanchez dem Fernsehsender TVE. "Was wir im Gazastreifen sehen, ist inakzeptabel." Nach israelischen Polizeiangaben haben zwei palästinensische Angreifer in Jerusalem mindestens drei Menschen getötet.

    +++ Das Emirat Katar und Ägypten bemühen sich um eine weitere Verlängerung der Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas.

    Die ägyptischen Behörden teilten mit, es liefen Gespräche über eine Verlängerung um zwei Tage. In dieser Zeit könnten dann erneut Geiseln der Hamas sowie palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Ägypten und Katar vermitteln schon seit Wochen in dem Konflikt und waren maßgeblich am Zustandekommen der aktuellen Waffenruhe beteiligt. Diese dauert nach der jüngsten Verlängerung sieben Tage und würde nach jetzigem Stand morgen früh auslaufen. US-Außenminister Blinken erklärte, er hoffe auf eine weitere Verlängerung. Blinken sagte bei einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Herzog, bisher habe die Feuerpause Ergebnisse gebracht. Die Freilassung vieler Geiseln der Hamas sei eine positive Entwicklung. Auch sei mehr humanitäre Hilfe zu den Zivilisten im Gazastreifen gelangt.

    +++ Seit Beginn der Feuerpause im Gaza-Krieg sind Helfern zufolge über 1.000 Lastwagen mit Hilfslieferungen im abgeriegelten Küstenstreifen angekommen.

    Der Palästinensische Rote Halbmond teilte mit, dass bis Mittwoch 1.132 Lastwagen mit Hilfsgütern über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen gefahren seien. Um welche Güter es sich handelte, wurde nicht näher ausgeführt. Israel und die islamistische Hamas hatten sich am Donnerstagmorgen in letzter Minute auf eine Verlängerung der Feuerpause um zunächst einen Tag verständigt. Sie soll auch dafür genutzt werden mehr Hilfslieferungen als zuvor in den Gazastreifen zu bringen. Derweil dringen ägyptische und katarische Unterhändler nach Angaben aus Kairo auf eine weitere zweitägige Verlängerung der Waffenruhe.

    +++ Im von Israel besetzten Westjordanland sind bei einem Angriff auf einen Checkpoint mit einem Auto zwei Soldaten leicht verletzt worden.

    Der Angreifer sei mit Schüssen "neutralisiert" worden, die Soldaten suchten im Umkreis nach weiteren Verdächtigen, erklärte die israelische Armee. Wenige Stunden zuvor waren bei einem Schusswaffenangriff in Jerusalem drei Israelis getötet worden, zu dem sich die Hamas bekannte.

    +++ Die Hamas hat sich zu dem Schusswaffenangriff in Jerusalem mit mindestens drei Toten bekannt und zu einer "Eskalation des Widerstands" aufgerufen.

    Der Angriff zweier Brüder, die getötet wurden, sei "eine natürliche Antwort auf die beispiellosen Verbrechen der Besatzer im Gazastreifen und gegen Kinder in Dschenin", erklärte die militant islamistische Palästinenserorganisation. In der Mitteilung rief die Hamas zu einer "Eskalation des Widerstands" auf.
    Zwei Soldaten mit Langwaffen und Hunden hinter einer Polizeiabsperrung auf einer Straße.
    Sicherheitskräfte in der Nähe der Bushaltestelle in Jerusalem, an der am Morgen zwei Attentäter das Feuer auf Wartende eröffnet hatten. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Ohad Zwigenberg)

    +++ Aus dem Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon werden neue Kampfhandlungen gemeldet.

    Israels Militär habe Beschuss aus dem Süden des Libanons erwidert, teilt die UNO-Blauhelmtruppe zur Friedenssicherung in der Region, Unifil, mit. Im Zuge des Kriegs zwischen Israel und der palästinensischen Hamas im Gazastreifen hat sich auch die Sicherheitslage in dem israelisch-libanesischen Grenzgebiet erheblich verschärft. Auf libanesischer Seite agiert die radikal-islamische Hisbollah-Miliz, die ein Verbündeter der Hamas ist und mit Raketen auf Israel schießt, während Israel mit Luft- und Artillerieschlägen vorgeht. Die Gewalt in dem Gebiet hat das schlimmste Ausmaß angenommen seit sich beide Seiten 2006 einen Krieg geliefert hatten.

    +++ Israels Sicherheitsminister Ben-Gwir wertet den Anschlag in Jerusalem als Beleg, dass sein Land keine Schwäche zeigen dürfe.

    Der rechtsextreme Politiker sagte bei einem Besuch am Tatort, mit der radikal-islamischen Hamas dürfe man "nur durch Zielfernrohre, nur durch Krieg" sprechen. Der Minister kündigte an, dass die Regierung Vorschriften zur Erteilung von Waffenscheinen an Privatpersonen weiter lockern wolle.
    Israelische Polizisten stehen rund um die Bushaltestelle, an der eine Frau durch ein Attentat ums Leben kam.
    In Jerusalem gab es eine Tote bei einem Attentat. (AP / Ohad Zwigenberg)

    +++ In Jerusalem haben Attentäter heute früh das Feuer auf Menschen an einer Bushaltestelle eröffnet.

    Medienberichten zufolge wurden dabei drei Menschen getötet. Sechs weitere erlitten teils schwere Verletzungen. Die beiden Attentäter, die mit einem Fahrzeug zum Tatort kamen, seien von Soldaten und einem bewaffneten Zivilisten erschossen worden, erklärte Jerusalems Polizeichef Turgeman. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge am Stadteingang. Nach israelischen Medienberichten stammten die Attentäter aus dem palästinensisch geprägten Ostteil Jerusalems.

    +++ Die USA hoffen auf eine Fortsetzung der Feuerpause zwischen Israel und der Hamas.

    "Dieser Prozess bringt Ergebnisse, er ist wichtig und wir hoffen, dass er fortgesetzt werden kann", sagt US-Außenminister Blinken vor Reportern bei einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Herzog in Tel Aviv.

    +++ Die Feuerpause im Nahostkrieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas wird um einen Tag verlängert.

    Das israelische Militär erklärte, damit könnten die Bemühungen der Vermittler um die Freilassung weiterer Geiseln weitergehen. Auch die Islamisten sprachen von einer Fortsetzung der Feuerpause. Die bereits einmal verlängerte Frist wäre heute nach insgesamt sechs Tagen abgelaufen.
    Indes wies der israelische UNO-Botschafter, Erdan, Forderungen nach einem dauerhaften Waffenstillstand zurück. Jeder, der dies verlange, unterstütze grundsätzlich die fortgesetzte Terrorherrschaft der Hamas, erklärte der Gesandte.

    +++ China legt ein Positionspapier zum israelisch-palästinensischen Konflikt vor.

    Der UN-Sicherheitsrat solle seine diplomatische Vermittlung intensivieren, die Zwei-Staaten-Lösung wieder in Gang bringen und so schnell wie möglich eine "autoritativere und effektivere" internationale Friedenskonferenz einberufen, heißt es in dem Papier des chinesischen Außenministeriums. Die Regierung in Peking fordere den Sicherheitsrat zudem auf, dem allgemeinen Aufruf der internationalen Gemeinschaft nach einem umfassenden Waffenstillstand zur Beendigung der Kämpfe nachzukommen.

    +++ Ein US-Kriegsschiff hat im Roten Meer eine Drohne abgeschossen, die nach Militärangaben aus einem Gebiet im Jemen kam, das von Huthi kontrolliert wird.

    Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs teilte mit, der Zerstörer "USS Carney" habe die Drohne iranischer Bauart abgefangen, die sich auf das Schiff zubewegt habe. Das Ziel des Flugkörpers sei jedoch nicht bekannt. Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas haben Huthi-Kämpfer mehrfach Drohnen und Raketen Richtung Israel abgefeuert. Die vom Iran unterstützte Bewegung hatte im jemenitischen Bürgerkrieg weite Teile des Landes unter ihre Herrschaft gebracht.

    +++ Die Vereinten Nationen untersuchen Vorfwürfe der sexuellen Gewalt durch die Hamas bei den Angriffen auf Israel am 7. Oktober.

    Eine UNO-Untersuchungskommission, die Kriegsverbrechen auf beiden Seiten des Konflikts zwischen Israel und der Hamas untersucht, stehe kurz vor der Beweiserhebung, sagt deren Vorsitzende der Nachrichtenagentur Reuters. Sie beabsichtige, die gesammelten Beweise dem Internationalen Strafgerichtshof vorzulegen und diesen zur Einleitung von Strafverfolgungsmaßnahmen aufzufordern. Israel wirft der Kommission jedoch eine antiisraelische Haltung vor und verweigert die Kooperation. Angesichts entkleideter und verstümmelter Opfer hat Israel bereits eine eigene Untersuchung eingeleitet. Die Weigerung Israels zur Kooperation könnte die Kommission vor Herausforderungen stellen, ausreichende Beweise für eine Anklageerhebung zu sammeln.

    Mittwoch, 29. November

    +++ Die militant-islamistische Hamas im Gaza-Streifen hat weitere Geiseln freigelassen.

    Wie die israelische Armee mitteilte, handelt es sich um zehn Israelis, darunter - so ergänzenden Angaben aus Katar zufolge - drei Personen, die auch einen deutschen Pass hätten. Zudem seien vier Bürger Thailands übergeben worden, hieß es. Zuvor waren bereits zwei israelisch-russische Frauen frei gekommen und ins benachbarte Ägypten gebracht worden. Nach Darstellung des katarischen Außenministeriums werden im Gegenzug 16 palästinensische Minderjährige und 14 palästinensische Frauen aus israelischen Gefängnissen freigelassen.

    +++ Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben trotz der geltenden Feuerpause im Gazastreifen drei bewaffnete Palästinenser getötet.

    Die Männer seien eine Bedrohung für die israelischen Soldaten gewesen, teilte Armee-Sprecher Hagari ohne Nennung weiterer Einzelheiten mit. Aus dem Gazastreifen hieß es aus Sanitäterkreisen, im Norden des Küstenstreifens seien zwei Tote und ein Verletzter geborgen worden. Augenzeugenberichten zufolge seien sie aber unbewaffnet gewesen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

    +++ China hat dem UNO-Sicherheitsrat einen Vier-Punkte-Plan vorgestellt, der zu einem Frieden im Nahen Osten führen soll.

    Der Krieg habe deutlich gemacht, wie wichtig ein eigener Staat für die Palästinenser sei, sagte der chinesische Außenminister Wang den Mitgliedern des Sicherheitsrats. "Wir sollten die politischen Perspektiven für die Zweistaatenlösung mit größerer Entschlossenheit neu beleben." Die Tatsache, dass es keinen eigenen Staat Palästina gebe, sei der Grund, warum der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern nicht zur Ruhe komme.
    Teil des chinesischen Vier-Punkte-Plans, der relativ vage gehalten war, ist laut Wang auch der Einsatz der Weltgemeinschaft für einen langfristigen Waffenstillstand und den Schutz von Zivilisten. Der vierte Punkt, den er vorbrachte, war eine Forderung an den Sicherheitsrat, seiner Verantwortungen gerecht zu werden und angesichts der Lage im Gazastreifen rasch einzugreifen. Welche Schritte der Sicherheitsrat genau ergreifen soll, führte Wang nicht näher aus.

    +++ Die Vereinigten Staaten haben Israel im Gaza-Krieg eindringlich zum Schutz von Zivilisten aufgerufen.

    Es sei bekannt, dass die Hamas Zivilisten als Schutzschilde einsetze, um Menschen in Gefahr zu bringen, sagte die amerikanische UNO-Botschafterin, Thomas-Greenfield, im Weltsicherheitsrat in New York. Dies mindere jedoch nicht die Verantwortung Israels, Zivilisten im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu schützen.

    +++ UNO-Generalsekretär Guterres hat die Situation im Gazastreifen als "humanitäre Katastrophe epischen Ausmaßes" beschrieben.

    Rund 80 Prozent der Bevölkerung seien inzwischen zu Binnenflüchtlingen geworden, sagte Guterres in New York. In dem Küstengebiet gebe es für Zivilisten derzeit keinen sicheren Ort. Guterres bekräftigte in diesem Zusammenhang seine Forderung nach einer Verlängerung der Feuerpause. Zugleich forderte er die militant-islamistische Hamas auf, sämtliche Geiseln unverzüglich und bedingungslos freizulassen.

    +++ Die Weltgesundheitsorganisation hat davor gewarnt, dass Atemwegsinfektionen, Durchfall und andere Krankheiten im Gazastreifen zu einem drastischen Anstieg von Todesfällen führen können.

    Grund seien die Ballung von Menschen, fehlende Medikamente und Nahrungsmittel sowie die schlechten hygienischen Zustände, schrieb Generaldirektor Ghebreyesus am Mittwoch auf der Plattform X, vormals Twitter.

    Redaktionell empfohlener externer Inhalt

    Mit Aktivierung des Schalters (Blau) werden externe Inhalte angezeigt und personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt. Deutschlandradio hat darauf keinen Einfluss. Näheres dazu lesen Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können die Anzeige und die damit verbundene Datenübermittlung mit dem Schalter (Grau) jederzeit wieder deaktivieren.

    +++ Wegen der katastrophalen Lage im Gazastreifen stockt das Auswärtige Amt seine humanitäre Hilfe um weitere 18 Millionen Euro auf.

    Die Zivilbevölkerung soll dadurch mit überlebenswichtigen Gütern wie Wasser, Nahrung, Medikamenten und Kleidung versorgt werden, wie ein Ministeriumssprecher in Berlin sagte. Die humanitäre Hilfe für die palästinensischen Gebiete im laufenden Jahr steige damit auf insgesamt 179 Millionen Euro.

    +++ Im Gazastreifen werden laut der israelischen Regierung noch etwa 161 Geiseln von der Hamas und anderen extremistischen Gruppen festgehalten.

    Es handele sich um 146 israelische Staatsbürger und 15 Ausländer, sagte Regierungssprecher Levy. 126 seien Männer und 35 Frauen. Vier der Geiseln seien Minderjährige unter 18 Jahren, zehn seien 75 Jahre oder älter.

    +++ Die israelische Armee prüft nach eigenen Angaben eine Erklärung der Hamas, wonach drei Geiseln bei einem israelischen Bombenangriff getötet worden sein sollen.

    Dies hatten die Kassam-Brigaden, der militärische Arm der Terrororganisation, mitgeteilt. Danach sollen ein zehn Monate altes Baby, sein vierjähriger Bruder und ihre Mutter getötet worden sein. Nach Medienberichten hatte die Hamas Israel heute früh eine weitere Liste mit Namen von Geiseln überstellt, die heute übergeben werden sollen.

    +++ Bundespräsident Steinmeier hat Katar um weitere Bemühungen zur Freilassung auch von deutschen Geiseln aus der Hand der Terrororganisation Hamas gebeten.

    Er sei sich nach diesem Gespräch sicher, dass die Führung in Doha alles unternehmen werde, um dazu beizutragen, sagte Steinmeier nach einem Treffen mit Emir Al Thani. Man müsse aber auch verstehen, dass es in einer solch schwierigen Verhandlungssituation keine Garantien geben könne. Er hoffe auf gute Nachrichten in den kommenden Tagen, erklärte das deutsche Staatsoberhaupt. Katar unterhält enge Kontakte zur militant-islamistischen Hamas und nimmt eine wesentliche Vermittlerrolle in dem Kriegsgeschehen mit Israel ein. Zusammen mit Ägypten und den USA hatte das Golfemirat die aktuelle Feuerpause im Gaza-Krieg ausgehandelt. Dazu zählt auch der Austausch von Verschleppten in der Gewalt der Hamas und verurteilten Häftlingen in israelischen Gefängnissen.

    +++ Die USA sind laut Außenminister Blinken um eine abermalige Verlängerung der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen bemüht.

    Dies biete die Möglichkeit, dass weitere Geiseln aus der Gewalt der Hamas nach Hause kommen könnten, sagte Blinken in Brüssel nach einem Treffen der NATO-Außenminister. Außerdem könne auf diese Weise mehr Hilfe für die Zivilbevölkerung in den Gazastreifen gelangen. Blinken fügte hinzu, er werde während seiner anstehenden Reise nach Israel auf eine Verlängerung der Feuerpause hinwirken.

    +++ Bei einer israelischen Militäraktion in der Stadt Dschenin im besetzten Westjordanland hat es offenbar mehrere Verletzte gegeben.

    Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtet, die Armee habe mit Bulldozern Teile der Infrastruktur zerstört und ein Haus mit Raketen angegriffen. Zudem blockierten israelische Soldaten ein Krankenhaus. Mehrere Menschen seien verletzt worden. - Der Präsident der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, Christou, bestätigte die Blockade des Krankenhauses. Er befinde sich in der Klinik und könne das Gebäude wegen der Blockade nicht verlassen, schrieb er auf "X". - Ein israelischer Armeesprecher sagte lediglich, die Soldaten seien für einen "Anti-Terror-Einsatz" in Dschenin.

    Redaktionell empfohlener externer Inhalt

    Mit Aktivierung des Schalters (Blau) werden externe Inhalte angezeigt und personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt. Deutschlandradio hat darauf keinen Einfluss. Näheres dazu lesen Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können die Anzeige und die damit verbundene Datenübermittlung mit dem Schalter (Grau) jederzeit wieder deaktivieren.

    +++ Die G7-Staaten haben die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln aus dem Gazastreifen gefordert.

    Zudem unterstütze die Gruppe eine Verlängerung der Kampfpause, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung, die das US-Außenministerium veröffentlichte. Darüber hinaus betonten die G7 das Recht Israels, sich in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht zum Schutz vor einer Wiederholung des Terrorangriffs der Hamas zu verteidigen. Die Feuerpause sei auch wichtig, um die Menschen im Gazastreifen weiter mit humanitärer Hilfe zu versorgen, hieß es in der Erklärung der Gruppe um Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Großbritannien und den USA weiter. Die G7 zeigten sich der Erklärung zufolge überzeugt von einer Zweistaatenlösung, die es Israelis und Palästinensern ermögliche, unter einem gerechten, langanhaltenden und sicheren Frieden zu leben.

    +++ Israel hat laut Medienberichten von der Hamas eine weitere Liste mit Namen von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln erhalten.

    Sie sollen demnach heute freigelassen werden. Die betroffenen Familien würden informiert, berichten die Zeitungen Times of Israel und Haaretz unter Berufung auf das Büro von Ministerpräsident Netanjahu. Es gab keine Angaben darüber, wie viele Namen auf der Liste stehen. Es wäre die sechste Geisel-Gruppe, die während der seit Freitag geltenden Kampfpause aus der Gewalt der Islamisten freikäme. Bislang hat die Hamas 81 in den Gazastreifen verschleppte Menschen freigelassen, im Austausch für 180 palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen. Der letzte Austausch fand gestern Abend statt.

    +++ Die Verhandlungen über eine Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg gehen heute weiter.

    Die bisherige Vereinbarung läuft am morgigen Donnerstag aus. Die USA kündigten an, man werde weiter mit Israel, Katar und Ägypten zusammenarbeiten, um zu sehen, ob die Pausen weiter ausgedehnt werden könnten. Auch die G7-Staaten forderten eine Verlängerung der Feuerpause. Die Feuerpause sei auch wichtig, um die Menschen im Gazastreifen weiter mit humanitärer Hilfe zu versorgen, heißt es in der Erklärung der Gruppe um Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Großbritannien und den USA weiter.

    +++ Die Hamas hat laut UNO-Palästina-Hilfswerk nicht von Finanzhilfen der Vereinten Nationen für den Gazastreifen profitiert.

    Man kenne die eigenen Partner genau und wisse, wohin die Hilfslieferungen gehen würden, sagte der Leiter des UNO-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge UNRWA, Lazzarini, im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Alle Hilfsgüter des UNRWA seien bislang problemlos ausgeliefert worden. Auch mit Israel gebe es nach wie vor sehr engen täglichen Kontakt, "außer zu den politisch dogmatischen Parteien", erklärte Lazzarini. Israel sei bewusst, dass das Hilfswerk die einzige Organisation sei, die derzeit humanitäre Hilfe im Gazastreifen leisten könne. Zugleich forderte er einen umgehenden Waffenstillstand. Die Lage im Gazastreifen habe sich zuletzt dramatisch verschlechtert; man stehen vor einer nie dagewesenen humanitären Krise.

    +++ Israels Ministerpräsident Netanjahu beharrt auf der militärischen Zerstörung der Hamas.

    In einem Interview mit dem Sender Welt TV sagte er, man habe mit der Hamas vereinbart, dass Frauen, Kinder und ausländische Geiseln zuerst freigelassen würden. Nachdem das geschehen sei, werde Israel die Kämpfe fortsetzen. Die Hamas habe die schlimmsten Morde verübt und werde das wieder tun, sagte Netanjahu. Israel habe überhaupt keine Wahl, als die Hamas zu vernichten.
    Israels Ministerpräsident Netanjahu steht an einem Rednerpult vor zwei israelischen Flaggen.
    Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat die Vereinbarung zwischen seiner Regierung und der militant-islamistischen Hamas verteidigt. (IMAGO / Xinhua / IMAGO / JINI)

    +++ Bundespräsident Steinmeier reist heute in den Golfstaat Katar, wo er den Emir des Staates zu Gesprächen treffen wird.

    Steinmeier befindet sich seit Sonntag im Nahen Osten. Zunächst hatte er Israel besucht und dort unter anderem den israelischen Präsidenten Herzog und Angehörige von in den Gazastreifen verschleppten Geiseln getroffen. Am Dienstag war der Bundespräsident in das Sultanat Oman weitergereist. Katar ist zusammen mit Ägypten und den USA der wichtigste Vermittler im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Der Golfstaat mit guten Verbindungen zur Hamas war auch an den Verhandlungen einer aktuell geltenden mehrtägigen Feuerpause beteiligt.

    Dienstag, 28. November

    +++ Trotz einer mehrtägigen Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist es zu einem Schusswechsel im nördlichen Gazastreifen gekommen.

    Nach Angaben der israelischen Armee wurden israelische Soldaten beschossen. Diese hätten zurückgeschossen. Zudem seien insgesamt drei Sprengsätze neben Soldaten an zwei Standorten explodiert. Damit sei der Rahmen der Waffenruhe verletzt worden, hieß es. Die Hamas bestätigte eine Konfrontation mit der israelischen Armee.
    Ein bewaffneter Palästinenser läuft an beschädigten Gebäuden im Flüchtlingslager Dschenin im Westjordanland vorbei.
    Im Norden des Gazastreifens meldete die israelische Armee einen Schusswechsel trotz Feuerpause. (Symbolbild). (AP / Majdi Mohammed)

    +++ Nach der Verlängerung der Feuerpause im Nahostkrieg sind weitere Geiseln von der Hamas im Gazastreifen freigelassen worden.

    Wie das israelische Militär am Abend mitteilte, wurden zehn israelische Geiseln und zwei Ausländer an das Rote Kreuz übergeben. Sie seien auf dem Weg nach Israel, heißt es. Laut Medienberichten hatte die Regierung in Jerusalem heute früh eine Liste mit zehn Personen erhalten. Im Gegenzug sollen 30 in Israel inhaftierte palästinensische Häftlinge entlassen werden.
    Maskierte und bewaffnete Männer führen zwei ältere Frauen ab.
    Die militant-islamistische Hamas hat am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten weitere Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. (AFP / -)

    +++ Die Türkei will möglichst bald Feldlazarette im Gazastreifen errichten.

    Ankara wolle dazu beitragen, die Zivilbevölkerung in dem abgeriegelten Palästinensergebiet medizinisch zu versorgen, teilte Gesundheitsminister Koca mit. Kurz zuvor war eine türkische Delegation bereits in den Gazastreifen gereist, um mögliche Standorte für diese Lazarette zu finden. Ein türkisches Schiff mit medizinischen Gütern, Krankenwagen und dem Material für acht Feldlazarette wurde bereits nach Ägypten geschickt.

    +++ Der türkische Präsident Erdogan will Israel wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen vor internationale Gerichte stellen lassen.

    Dies habe Erdogan in einem Telefonat mit UNO-Generalsekretär Guterres erklärt, teilte Erdogans Büro mit. Israel "tritt weiter das Internationale Recht, das Kriegsrecht und das humanitäre Völkerrecht schamlos mit Füßen", wurde das türkische Staatsoberhaupt zitiert. Eine israelische Stellungnahme liegt nicht vor.

    +++ Nach der Freilassung weiterer verschleppter Israelis hat die Familie eines 12-Jährigen über dessen Misshandlung durch die Hamas-Geiselnehmer berichtet.

    Der Junge habe Schreckliches erlebt, sagte seine Tante im israelischen Fernsehen. Er sei bei seiner Ankunft im Gaza-Streifen verprügelt worden. Außerdem habe ihn die Hamas gezwungen, Videos der Terrorangriffe und der Gräueltaten vom 7. Oktober anzusehen. Andere Kinder seien mit Schusswaffen bedroht worden, wenn sie geweint hätten. Der Junge und weitere Minderjährige waren gestern Abend im Zuge der von Israel und der Hamas vereinbarten Feuerpause freigekommen.

    +++ Bundespräsident Steinmeier reist am Mittwoch in den Golfstaat Katar, wo er in Doha den Emir des Staates, Scheich Al Thani, zu Gesprächen treffen wird.

    Steinmeier befindet sich seit Sonntag im Nahen Osten. Zunächst hatte der Bundespräsident Israel besucht und dort unter anderem den israelischen Präsidenten Isaac Herzog und Angehörige von in den Gazastreifen verschleppten Geiseln getroffen.

    +++ In Katar haben nach der Verlängerung der Feuerpause im Gazastreifen neue Beratungen begonnen.

    Wie mehrere Nachrichtenagenturen übereinstimmend berichten, trafen Spitzenvertreter von Geheimdiensten aus den USA und Israel in Katar ein. Demnach ist ein Treffen mit dem katarischen Ministerpräsidenten Al-Thani angedacht. Inhalt der Gespräche seien die Fortschritte bei der Vereinbarung zur verlängerten Feuerpause und die nächste Phase eines potenziellen Abkommens. Ein Sprecher des katarischen Außenministeriums sagte, Ziel sei, eine tragfähige Waffenruhe zu erreichen.

    +++ Heute und morgen sollen nach Angaben des Emirats Katar insgesamt 20 im Gazastreifen festgehaltene Geiseln freikommen.

    Wie viele Entführte die Hamas dann noch in ihrer Gewalt hat, dazu machte das katarische Außenministerium auf einer Pressekonferenz keine Angaben. Es gebe dazu viele Schätzungen. Katar bemüht sich demnach um eine weitere Verlängerung der Feuerpause, die aktuell bis morgen gilt. Ziel sei ein dauerhafter Waffenstillstand.

    +++ Bundesaußenministerin Baerbock kritisiert "Spiralen der Selbstbestätigung" und "Parallelwelten der Einseitigkeit" in Social-Media-Debatten über den Nahostkonflikt.

    Das Auswärtige Amt hat auf seiner Internetseite eine Rede Baerbocks zum Berliner Forum Außenpolitik der Körber Stiftung veröffentlicht. Darin warnt die Grünen-Politikerin vor einer Spaltung der Gesellschaft. Einige wünschten sich vielleicht, "sich in einer moralischen Reinheit isolieren zu können, anstatt sich mit der anderen Sichtweise auseinanderzusetzen". Eine solche Vereinfachung berge die Gefahr der Polarisierung. Gräben in der Gesellschaft drohten sich zu vertiefen. Die Ministerin kritisiert antisemitischen Hass ebenso wie Hetze gegen Muslime. Bei der Lösung von Krisen komme man nur voran, wenn man sich nicht in "Bekenntnisblasen" verliere.

    +++ Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert einen raschen Wiederaufbau des Gesundheitssystems im Gazastreifen.

    "Wenn wir nicht in der Lage sind, das Gesundheitssystem wieder in Gang zu bringen, werden mehr Menschen an Krankheiten als an Bombenangriffen sterben", sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris. Sie äußerte erneut die Befürchtung, dass sich etwa Durchfallerkrankungen ausbreiten könnten. Schon jetzt sehe man insbesondere bei Kleinkindern eine hohe Zahl an Fällen. Generell gebe es kaum Medikamente und Zugang zu sauberem Trinkwasser.

    +++ Die USA wollen die verlängerte Feuerpause zwischen Israel und der militant-silamistischen Hamas für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen nutzen.

    Vertreter des Weißen Hauses kündigte an, es würden drei mit medizinischer Hilfe, Lebensmitteln und Winterausrüstung beladene Militärflugzeuge nach Ägypten entsandt. Die erste Maschine solle dort noch heute eintreffen, die beiden anderen sollten "in den nächsten Tagen" folgen. Es sind die ersten Hilfslieferungen der US-Armee für den Gazastreifen seit dem brutalen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Vor Ort sollen die Hilfen von UNO-Organisationen verteilt werden.

    +++ Bundespräsident Steinmeier hat seine viertägige Nahost-Reise mit einem Besuch im Oman fortgesetzt.

    In der Hauptstadt Maskat wurde das deutsche Staatsoberhaupt mit militärischen Ehren empfangen. Anschließend kam er mit Sultan Haitham bin Tarik zusammen. Ein Thema der Gespräche dürfte die politische Lage gewesen sein. Oman spielt im aktuellen Nahostkrieg zwar keine wesentliche Rolle, gilt aber allgemein als einflussreiches Land in der Region. Steinmeier dankte dem Sultan für die vermittelnde Rolle bei der Wiederannäherung zwischen Iran und Saudi-Arabien. Die Reduzierung der Spannung zwischen diesen beiden Staaten helfe sicherlich, um Spannungen in der Gesamtregion zu reduzieren, meinte der Bundespräsident.

    +++ Im Süden des Libanon ist Staatsmedien zufolge ein israelisches Geschoss eingeschlagen.

    Der Ort Aita al-Schaab sei getroffen worden, hieß es. Zu dem Angriff sei es wenige Stunden nach Verlängerung der Waffenruhe zwischen Israel und der radikal-islamische Hamas im Gazastreifen gekommen.

    +++ Seit dem Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel haben Meldestellen in Deutschland bundesweit 994 antisemitische Vorfälle dokumentiert.

    Rechnerisch seien das 29 Fälle pro Tag, berichtete der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus - kurz Rias - in Berlin. Auch an den Universitäten nehmen demnach Antisemitismus und antiisraelische Propaganda zu. Desinformation trage zur Mobilisierung bei, heißt es. Bundesweit wurden den Angaben zufolge 177 antisemitische Versammlungen erfasst. Rias ist der Dachverband von Meldestellen in elf Bundesländern. Wer Antisemitismus erlebt oder Zeuge wird, kann sich an diese Stellen wenden. In den Bericht flossen Vorfälle aus dem ganzen Bundesgebiet ein.

    +++ Bundeskanzler Scholz hat sich erleichtert über die Freilassung von Geiseln der Hamas gezeigt.

    Er sei glücklich, dass die Menschen nun wieder in Freiheit und Sicherheit seien, sagte der SPD-Politiker im Bundestag. Dass unter den Freigelassen auch mehrere Deutsche seien, sei ein weiterer Grund zur Freude. Scholz dankte allen, die sich in den vergangenen Wochen für die Geiseln eingesetzt haben. Die bisher erfolgten Freilassungen könnten aber "nur ein erster Schritt" sein. Die Hamas halte weiterhin mehr als hundert Frauen, Männer und Kinder in ihrer Gewalt. Auch sie müssten unverzüglich freigelassen werden. Dazu werde die Bundesregierung mit ganzer Kraft beitragen.

    +++ Den von der radikal-islamischen Hamas freigelassenen drei französischen Kindern geht es nach Angaben aus Paris gut.

    Außenministerin Colonna sagte dem Sender RTL, die Kinder würden ärztlich betreut. Aber von dem psychologischen Schock durch die 50-tägige Geiselhaft seien sie "gesundheitlich nicht eingeschränkt". Laut Colonna werden noch fünf weitere französische Staatsangehörige vermisst oder von der Hamas als Geiseln gehalten.

    +++ Seit Beginn der Feuerpause im Gazastreifen haben Hilfsorganisationen tonnenweise Hilfsgüter auch in den Norden des Palästinensergebiets gebracht.

    Wie das UNO-Nothilfebüro mitteilte, waren darunter Fertiggerichte, Trinkwasser, Zelte und Medikamente. Außerdem sei Treibstoff zur Stromproduktion sowie Material für Entsalzungsanlagen und Wasserpumpwerke geliefert worden. Das schwer beschädigte Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt habe inzwischen seine Dialyse-Station für Menschen mit einer Nierenerkrankung wieder öffnen können. Wegen der Kämpfe der israelischen Armee und der Terrororganisation Hamas hatten Hilfsorganisationen zuvor wochenlang keinen Zugang zum Norden des Gazastreifens. Zurzeit gilt eine Feuerpause.
    Ein ägyptischer Truck beladen mit Treibstoff überquert die Grenze in Rafah.
    Seit Beginn der Feuerpause sind viele Hilfsgüter, darunter auch Treibstoff, in den Norden des Gaza-Streifens gebracht worden. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Amr Nabil)

    +++ Die israelische Regierung hat verschiedenen Medienberichten zufolge eine Liste mit den Namen von zehn Geiseln erhalten, die als nächstes freigelassen werden sollen.

    Die Identität wurde zunächst nicht bekannt. Die "Times of Israel" berichtet unter Berufung auf das Büro von Premierminister Netanjahu, die aufgeführten Personen sollten heute freikommen. Die Familien seien benachrichtigt.

    +++ US-Außenminister Blinken will in dieser Woche erneut Israel und das Westjordanland besuchen, um über den Gaza-Krieg und die Lage der Geiseln zu sprechen.

    Er werde auch das Selbstverteidigungsrecht Israels thematisieren und über den Schutz von Zivilisten während des israelischen Einsatzes im Gazastreifen diskutieren, teilte Außenministeriumssprecher Miller in Washington mit. Blinken wolle auch die weiteren Schritte zur Gründung eines palästinensischen Staates besprechen sowie die Notwendigkeit, eine Ausweitung des Konfliktes zu verhindern. Wann er in der Nahost-Region eintreffen wird, teilte sein Ministerium nicht mit.

    Montag, 27. November

    +++ Die islamistische Terrororganisation Hamas hat weitere elf Geiseln freigelassen und an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben.

    Das teilte das israelische Militär mit. Es soll sich nach Medienberichten um zwei Frauen und neun Kinder handeln, die jüngsten von ihnen sollen erst drei Jahre alt sein. Bundesaußenministerin Baerbock bestätigte am Abend, dass zwei deutsche Jugendliche unter den Freigelassenen seien.

    Redaktionell empfohlener externer Inhalt

    Mit Aktivierung des Schalters (Blau) werden externe Inhalte angezeigt und personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt. Deutschlandradio hat darauf keinen Einfluss. Näheres dazu lesen Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können die Anzeige und die damit verbundene Datenübermittlung mit dem Schalter (Grau) jederzeit wieder deaktivieren.

    Im Gegenzug zur Geiselübergabe sollen 33 palästinensische Häftlinge entlassen werden.

    +++ Israel und die militant-islamistische Hamas haben sich unter der Vermittlung Katars auf eine Verlängerung der Feuerpause um zwei Tage geeinigt.

    Die US-Regierung begrüßte den Schritt. Eine Feuerpause sei der beste Weg, um weitere Geiseln der Hamas freizubekommen, erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Kirby. Er erneuerte jedoch die Warnung, dass die Hamas jede Feuerpause für sich nutzen würde. UNO-Generalsekretär Guterres kritisierte, dass die zweitägige Verlängerung nicht ausreiche, um Hilfen für die Bevölkerung in den Gazastreifen zu bringen.

    +++ Im Rahmen ihrer Israelreise hat Bundestagspräsidentin Bas den von Hamas-Terroristen überfallenen Kibbuz Kfar Azza besucht.

    Für das, was sie vor Ort an Zerstörung gesehen habe, fehlten ihr die Worte, sagte sie der Katholischen Nachrichten-Agentur. Für die terroristischen Anschläge der Hamas gebe es keinerlei Rechtfertigung.

    +++ Auch Tech-Milliardär Elon Musk hat gemeinsam mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu den Kibbuz Kfar Aza besucht.

    Musk war in die Kritik geraten, weil auf seinem Netzwerk X, dem ehemaligen Twitter, seit seiner Übernahme und vor allem seit Beginn des Gaza-Krieges antisemitische Inhalte zunahmen. Auch Musks wurde scharf angegriffen, nachdem er auf X unter anderem Unterstützung für eine antisemitische Verschwörungstheorie bekundet hatte.
    Elon Musk (l) und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Kibbuz Kfar Azza
    Tech-Milliardär Elon Musk ließ sich in Israel die Verwüstungen im Kibbuz Kfar Azza zeigen. (Amos Ben Gershom / Israel Gpo / ZUMA / Amos Ben Gershom / Israel Gpo)

    +++ Im Zuge der Feuerpause in Nahost sind weitere Hilfslieferungen in den Gazastreifen gebracht worden.

    Nach Angaben des UNO-Nothilfebüros trafen unter anderem 1.000 Tonnen verzehrfertige Lebensmittel an vier Unterkünften des Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge ein. Außerdem seien weitere Zelte, Decken, Trinkwasser und medizinische Güter geliefert worden. Die Hilfe deckt nach Angaben der UNO nur einen minimalen Bedarf. Vielen Menschen fehle es noch immer an Nahrung und Brennstoff zum Kochen. Weiter hieß es, überall im Gazastreifen schlachteten Bauern ihre Tiere, weil sie dringend Nahrung benötigten und es ihnen an Futter mangele, um die Tiere am Leben zu erhalten.

    Redaktionell empfohlener externer Inhalt

    Mit Aktivierung des Schalters (Blau) werden externe Inhalte angezeigt und personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt. Deutschlandradio hat darauf keinen Einfluss. Näheres dazu lesen Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können die Anzeige und die damit verbundene Datenübermittlung mit dem Schalter (Grau) jederzeit wieder deaktivieren.

    +++ Bundespräsident Steinmeier hat in Israel einen von Hamas-Terroristen überfallenen Kibbuz besucht.

    Dabei kündigte er an, dass Deutschland beim Wiederaufbau der zerstörten Kommune mit sieben Millionen Euro helfen wird. Steinmeier wurde bei seinem Besuch im Kibbuz Beeri von Israels Präsident Herzog begleitet. Der von deutschen Juden mitgegründete Kibbuz liegt in unmittelbarer Nähe zum Gazastreifen. Die Angreifer vom 7. Oktober zerstörten ihn fast vollständig. Mehr als 130 der etwa 1.300 Bewohner wurden getötet, mehr als 50 verschleppt.
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender besuchen den Kibbuz Beeri im Grenzgebiet zum Gaza-Streifen. Sie gehen dort in das Haus der ermordeten Friedensaktivistin Vivian Silver.
    Bundespräsident Steinmeier besucht in Israel den Kibbuz Beeri. (Bernd von Jutrczenka / dpa / Bernd von Jutrczenka)

    +++ Der EU-Außenbeauftragte Borrell hat zu einer Verlängerung der viertägigen Feuerpause zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas aufgerufen.

    "Die Pause sollte verlängert werden, um sie nachhaltig und von langer Dauer zu machen, während auf eine politische Lösung hingearbeitet wird", sagte Borrell am Rande eines Treffens der Union für den Mittelmeerraum in Barcelona. Nichts rechtfertige die wahllose Brutalität, mit der die Hamas am 7. Oktober gegen Zivilisten vorgegangen sei, betonte Borrell. "Aber ein Schrecken kann keinen weiteren Schrecken rechtfertigen."
    Israel und die Hamas hatten sich unter Vermittlung von Katar, Ägypten und den USA auf eine viertägige Feuerpause geeinigt, die bislang zur Freilassung von 39 israelischen Geiseln im Austausch für 117 freigelassene palästinensische Häftlinge führte.

    +++ Bundespräsident Steinmeier setzt heute seinen zweitägigen Besuch in Israel fort.

    In Jerusalem wird er sich mit Ministerpräsident Netanjahu treffen und über die Situation im Nahost-Krieg sprechen. Steinmeier plant zudem, ein Krankenhaus in Ost-Jerusalem zu besuchen, in dem rund 100 palästinensische Patienten behandelt werden. Gestern hatte Steinmeier unter anderem politische Gespräche mit Israels Präsident Herzog geführt. Dabei sicherte er Israel erneut die volle Solidarität Deutschlands zu.

    +++ Die Explosion am Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen Mitte Oktober ist nach Erkenntnissen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wahrscheinlich von einer fehlgezündeten Rakete verursacht worden.

    Auslöser sei offensichtlich eine raketengetriebene Munition gewesen, wie sie üblicherweise von bewaffneten palästinensischen Gruppen eingesetzt werde. Human Rights Watch hat Fotos, Videos, Satellitenbilder sowie Interviews mit Zeugen und Experten ausgewertet. Die Explosion vor knapp sechs Wochen mit zahlreichen Toten hatte Empörung ausgelöst. Die Palästinenser machten damals einen israelischen Luftangriff dafür verantwortlich. Israel erklärte dagegen, Ursache sei eine fehlgeleitete palästinensische Rakete gewesen.

    +++ Israels Regierungschef Netanjahu hat seine grundsätzliche Bereitschaft zu einer Verlängerung der Feuerpause mit der Terrorgruppe Hamas signalisiert.

    Das von Katar vermittelte Abkommen sehe die Möglichkeit vor, die Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung 10 weiterer Geiseln pro Tag zu verlängern, teilte Netanjahu nach einem Gespräch mit US-Präsident Biden mit. Dieser hatte zuvor erklärt, er hoffe auf eine Verlängerung der Kampfpause über die bislang vereinbarten vier Tage hinaus. So könnten mehr Geiseln befreit und mehr humanitäre Hilfe für Bedürftige in Gaza bereitgestellt werden. Auch die bis zum Krieg in dem Küstenstreifen herrschende Hamas strebt nach eigener Darstellung eine Verlängerung an. Die militanten Islamisten hatten gestern weitere 17 Geiseln frei gelassen. Im Gegenzug musste Israel 39 palästinensische Häftlinge übergeben.

    +++ In London haben tausende Menschen gegen Antisemitismus demonstriert und ihre Solidarität mit Israel bekundet.

    Die Demonstranten trugen Plakate auf denen unter anderem Botschaften wie "Null Toleranz für Antisemiten" zu lesen waren. Andere zeigten die Bilder israelischer Geiseln, die von der militant-islamistischen Hamas festgehalten werden. Auch der britische Ex-Premierminister Johnson beteiligte sich an der Demonstration. Die genaue Zahl der Teilnehmer ist noch unklar. Die Veranstalter hatten 50.000 Menschen erwartet.
    Die Teilnehmer marschieren geschlossen durch eine Straße in London. Sie halten Plakate in die Höhe und tragen ein Banner vor sich her, auf dem "Das Vereinigte Königreich  - vereint gegen Anitisemitismus" steht.
    Tausende Menschen nahmen in London an der Demonstration gegen Antisemitismus teil. (AP / Jordan Pettitt)
    Auch in Düsseldorf demonstrierten rund 1.800 Menschen gegen Antisemitismus und bekundeten ihre Solidarität mit Israel. Nach Angaben der Polizei verlief die Kundgebung friedlich; es habe keinerlei nennenswerte Zwischenfälle gegeben.

    Sonntag, 26. November

    +++ Steinmeier bekundet Herzog umfängliche Solidarität mit Israel.

    Bundespräsident Steinmeier hat in Israel dem von der Terrororganisation Hamas angegriffenen Land die unverbrüchliche Unterstützung Deutschlands zugesagt. "Unsere Solidarität mit Israel gilt", sagte Steinmeier in Jerusalem bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Israels Staatspräsident Herzog. Die Solidarität gelte nicht nur dem Opfer des Terrors, sondern auch dem Land, das sich wehre und gegen eine existenzielle Bedrohung kämpfe, sagte der Bundespräsident. Herzog dankte Steinmeier und der Bundesregierung für diese klare Haltung. Seinen Amtskollegen nannte Herzog "einen wahren Freund".
    Zuvor war Steinmeier am Nachmittag in Jerusalem mit Angehörigen deutscher Entführungsopfer der Hamas zusammengekommen.

    +++ Weitere Geiseln aus Gewalt der Hamas freigekommen.

    Nach Angaben der israelischen Armee wurden 14 Israelis und drei Ausländer an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben. Im Gegenzug soll Israel weitere palästinensische Häftlinge freilassen. Zugleich hieß es heute, 120 Lkw mit Hilfsgütern seien in den Gazastreifen gefahren.

    +++ Die israelische Armee hat im Krieg mit der militant-islamistischen Hamas im Gazastreifen umgerechnet rund 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt.

    Das teilte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums in Tel Aviv mit. Das Bargeld sei in Hamas-Stützpunkten und in Häusern gesuchter Personen gefunden worden. Die Beträge sollten nun in die israelische Staatskasse eingezahlt werden, hieß es weiter. Israel wirft der Hamas vor, ihre Terroraktivitäten mit diesen Geldern zu finanzieren. Am Vormittag bestätigte die militant-islamistische Organisation den Tod von insgesamt vier Anführern im Krieg mit Israel. Einzelheiten zum Zeitpunkt oder Ort wurden nicht gemacht.

    +++ Der bewaffnete Arm der Hamas hat den Tod von vier Anführern während des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen gemeldet.

    Die Kassam-Brigaden bestätigten den Tod von Ahmed Al-Gandur, militärischer Anführer im Norden des Gazastreifens, sowie von drei weiteren hochrangigen Kämpfern. Israelischen Medien zufolge war unter den Getöteten auch Ayman Sijjam, Anführer der Raketeneinheit der Brigaden.

    +++ Bei dem Transport von Hilfsgütern nach Gaza sind nach UNO-Angaben auch 61 Lastwagen in dem bis zur Feuerpause heftig umkämpften Norden des Küstenstreifens eingetroffen.

    Es sei die größte Lieferung dieser Art seit Beginn des Krieges zwischen der islamistischen Hamas und Israel in den nördlichen Gazastreifen. Der Palästinensische Rote Halbmond habe die Lastwagen erfolgreich dorthin gefahren, teilte die Hilfsorganisation mit. An vier Verteilungspunkten im Norden sollen die Menschen damit unter anderem Wasser, Arzneimittel und medizinische Ausrüstung erhalten. Am Samstag seien insgesamt bis zum Abend 187 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen eingetroffen, teilte das UNO-Nothilfebüro OCHA mit.
    In Rafah im Gazastreifen überqueren mit Hilfsgütern beladene Lkw den Grenzübergang.
    In Rafah im Gazastreifen überqueren mit Hilfsgütern beladene Lkw den Grenzübergang. (AFP / SAID KHATIB)

    +++ Israelische Truppen haben nach palästinensischen Angaben im besetzten Westjordanland mindestens acht Palästinenser getötet.

    Etwa 15 weitere sollen bei den Kämpfen verletzt worden sein. Wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilte, sind allein in Dschenin, einer Hochburg von Extremisten, fünf Personen ums Leben gekommen, drei weitere an anderen Orten im Westjordanland. Die israelische Armee bestätigte lediglich, dass Soldaten in das Flüchtlingslager Dschenin eingedrungen seien, um einen Palästinenser festzunehmen, der einen israelischen Vater und seinen Sohn im Westjordanland getötet haben soll. Über Opfer oder Verletzte auf palästinensischer Seite wurde nichts mitgeteilt.

    +++ Bundespräsident Steinmeier und Bundestagspräsidentin Bas reisen heute zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel.

    Die beiden höchsten Repräsentanten Deutschlands brechen am Vormittag nach Tel Aviv auf. Sie kommen einer Einladung des israelischen Präsidenten Herzog nach. Steinmeier hatte gestern den Vermittlern dafür gedankt, dass die ersten Geiseln aus der Gewalt der Terrororganisation Hamas freigelassen wurden. Der Bundespräsident betonte, der Weg zu einem Ende der Kämpfe zwischen Israel und der Hamas könne nur über die Freilassung aller Geiseln führen.

    +++ Nach der Freilassung einer zweiten Gruppe von Geiseln der islamistischen Hamas im Austausch gegen palästinensische Häftlinge sollen an diesem Sonntag weitere Geiseln aus dem Gazastreifen freikommen.

    Man habe eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln erhalten, die am Sonntag freikommen sollen, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu am frühen Morgen mit. Um wie viele Geiseln es sich handelt, wurde nicht mitgeteilt. Das Rote Kreuz hatte am Vorabend 13 Israelis und vier thailändische Staatsbürger aus dem Gazastreifen ins benachbarte Ägypten gebracht.
    Das Foto der israelischen Armee zeigt Hila Rotem Shoshani, die von der Hamas als Geisel entführt worden war, nach ihrer Freilassung mit ihrem Onkel.
    Das Foto der israelischen Armee zeigt Hila Rotem Shoshani, die von der Hamas als Geisel entführt worden war, nach ihrer Freilassung mit ihrem Onkel. (AP / Israelische Armee)

    +++ Das Golfemirat Katar hofft, die Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas über die vereinbarten vier Tage hinaus verlängern zu können.

    Das sagte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Majed Al-Ansari, dem US-Sender CNN. Auf Vermittlung Katars hin hatte die Hamas am Vortag eine zweite Gruppe an Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freigelassen. Eine erste Gruppe an Geiseln war am Freitag freigekommen. Katar vermittelt seit Beginn in dem Konflikt.

    +++ Im Gaza-Streifen sind gestern Abend weitere 17 Geiseln freigekommen.

    Unter ihnen sind nach Angaben von Bundesaußenministerin Baerbock vier Personen, die neben der israelischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Sie wurden an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben und sind inzwischen in Israel angekommen. Israel entließ im Gegenzug 39 inhaftierte palästinensische Frauen und Minderjährige aus dem Gefängnis. - Die ursprünglich für den Nachmittag geplante Freilassung hatte sich verzögert, weil die Hamas weitere Hilfslieferungen in den Norden des Gazastreifens verlangte.

    Redaktionell empfohlener externer Inhalt

    Mit Aktivierung des Schalters (Blau) werden externe Inhalte angezeigt und personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt. Deutschlandradio hat darauf keinen Einfluss. Näheres dazu lesen Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können die Anzeige und die damit verbundene Datenübermittlung mit dem Schalter (Grau) jederzeit wieder deaktivieren.

    +++ Ein Fahrzeug der UNO-Mission Unifil im Libanon ist am Samstag von Israel aus beschossen worden.

    Wie Unifil mitteilte, wurde eine Patrouille der UN-Mission in der Nähe der südlibanesischen Ortschaft Aitarun von Schüssen der israelischen Armee getroffen. Bei dem Vorfall seien keine Blauhelm-Soldaten verletzt worden. Das Fahrzeug sei aber beschädigt worden. Seit dem brutalen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober haben auch die Spannungen im israelisch-libanesischen Grenzgebiet deutlich zugenommen.

    Die bisherigen Entwicklungen im Konflikt zwischen Israel und der Hamas finden Sie hier.