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Bluthochdruck
Messfehler können zu falschen Werten führen

Die modernen, digitalen Blutdruckmessgeräte für den Privatgebrauch seien technisch ausgefeilt und lieferten genaue Werte, erklärte Sportmediziner Hans-Georg Predel im Dlf. Dennoch gebe es bei der Anwendung Kardinalfehler, die zu hohe Blutdruckwerte verursachten.

Hans-Georg Predel im Gespräch mit Martin Winkelheide |
Blutdruckmessung an einem Arm.
Blutdruckmessen ist einfacher geworden, es gibt aber eine Reihe von Fehlerquellen (dpa/picture alliance/Ismo Pekkarinen)
Das Blutdruckmessen ist leichter geworden, die Messmethoden sind präzise. Ungeeignet seien mittlerweile alte Messmethoden wie zum Beispiel mithilfe eines Stethoskops, sagte Hans-Georg Predel, Leiter des Institutes für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthoschschule Köln. Die modernen digitalen Oszillometer seien Geräte, die technisch sehr ausgefeilt vollautomatisch den Blutdruck erfassten. "Man muss nicht hören, nicht interpretieren."
Dennoch gebe es oft Anwendungsfehler, hat Predel beobachtet: Der Kardinalfehler sei, dass das Handgelenk nicht auf Herzhöhe sei, das produziere zu hohe Blutdruckwerte. Außerdem dürfe man die Beine nicht überkreuzen. "Also eine ruhige, entspannte Atmosphäre im Sitzen, aufrechte Körperposition. Und die Blutdruckmanschette – sei es im Oberarm oder Handgelenksbereich - immer auf Herzhöhe halten."
Die neu entwickelten Smartwatches, also schlaue Armbanduhren, seien die Zukunft, Validierungsstudien stünden aber noch aus.
Auch junge Menschen sollten regelmäßig messen
Blutdruckmessen bleibt übrigens nicht nur alten und kranken Menschen vorbehalten, betonte Predel: "Jeder sollte seinen Blutdruck messen, egal, ob jung oder alt – mindestens alle fünf Jahre, so lautet die Empfehlung." Die Intervalle würden dann immer kürzer, je älter man werde oder je höher der Blutdruck werde.
Der sich wandelnde Lebensstil führe dazu, dass junge Menschen sich zu wenig bewegten, fettleibig würden. "Und das hat zur Folge, dass junge Menschen einen hohen Blutdruck entwickeln, das hat negative Konsequenzen gerade bei jungen Menschen."