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BND
Deutschland will offenbar Aufklärungssatelliten anschaffen

Um die Erde kreisen rund tausend funktionstüchtige Satelliten. Die meisten davon widmen sich der Erdbeobachtung – der wissenschaftlichen und der militärischen. Medienberichten zufolge soll nun auch der Bundesnachrichtendienst eigene Satelliten anschaffen dürfen.

Von Dirk Lorenzen | 24.01.2017
    Sentinel-1 in der Erdumlaufbahn (Zeichnung)
    Sentinel-1 in der Erdumlaufbahn (Zeichnung) (ESA)
    Rein von der Bahnmechanik her ist klar, dass für eine engmaschige Überwachung mehrere Satelliten erforderlich sind.
    Denn Aufklärungssatelliten ziehen meist in etwa 800 Kilometern Höhe um die Erde – und das auf stark gegen den Äquator geneigten Bahnen. So überfliegen sie im Laufe einiger Tage alle Gebiete der Erde.
    Das heißt aber auch, dass es im schlimmsten Fall drei bis fünf Tage dauern kann, bis ein bestimmtes Gebiet vom Satelliten überflogen wird. Versperren dann Wolken den Blick auf den Zielort, vergehen wieder Tage bis zur nächsten Gelegenheit.
    Daher sind viele Erdbeobachtungssatelliten in Gruppen angeordnet. Fünf oder mehr Satelliten kreisen auf leicht versetzten Bahnen parallel um die Erde.
    So ist sichergestellt, dass mindestens einmal täglich jedes Gebiet in Sicht kommt. Dann lässt sich relativ oft die Lage am Boden abbilden.
    Eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung mit Satelliten ist nur aus der geostationären Umlaufbahn möglich, auf der etwa die Meteosat-Wettersatelliten postiert sind. Doch aus 36.000 Kilometern Höhe lassen sich zu wenige Details erkennen – wer hoch aufgelöste Bilder haben will, muss Satelliten auf möglichst niedrigen Bahnen nutzen.
    In einigen Jahren dürfte sich auch der deutsche Geheimdienst himmlische Hilfe holen – in Form eigener fliegender Kameras.