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BR dokumentiert erstmals antidemokratische Vorfälle an Bayerns Schulen: vor allem rechtsextreme Symbole, Parolen und Gewalt beunruhigen

Der Bayerische Rundfunk hat erstmals Zahlen für das Bundesland zu menschen- und demokratiefeindlichen Vorfällen an kommunalen und staatlichen weiterführenden Schulen zusammengetragen.

    Ein Schüler einer zweiten Klasse meldet sich in einer Schulstunde während eines Schulbesuchs von Politikern in Bayern.
    Jugendliche in Bayern beleidigen ihre Mitschüler etwa wegen ihrer Hautfarbe oder sexuellen Orientierung, singen ausländerfeindliche Lieder oder zeigen den Hitlergruß. (picture alliance / dpa / Matthias Balk)
    Demnach beklagten Schulleitungen an rund 400 Einrichtungen entsprechende Vorkommnisse in Klassenzimmern oder auf dem Schulhof. Jugendliche hätten ihre Mitschüler etwa wegen ihrer Hautfarbe oder sexuellen Orientierung beleidigt, ausländerfeindliche Lieder gesungen, den Hitlergruß gezeigt oder frauenfeindliche Äußerungen aus einem islamistischen Kontext heraus getätigt. Knapp drei Viertel würden dem rechten Rand zugeordnet, 3 Prozent als linksextremistisch bewertet, 10 Prozent als religiös motiviert. Alle anderen hätten nicht klar politisch eingeordnet werden können. Offizielle Zahlen gibt es in Bayern nicht. Der BR schrieb nach eigenen Angaben 1.500 Schulen und damit fast alle weiterführenden staatlichen Schulen an, von denen 600 antworteten. Aus mehreren anderen Bundesländern wurden zuletzt ähnliche Befunde gemeldet.
    Diese Nachricht wurde am 10.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.