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Bundesliga-Saisonfazit
Journalist Ost: "Kein würdiger Umgang" mit Salihamidzic und Kahn

Kurz nach der gewonnenen Meisterschaft hat Bayern München die Trennung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic und CEO Oliver Kahn bestätigt. Fußballjournalist Max-Jacob Ost kritisierte im Dlf den Umgang des Rekordmeisters mit Mitarbeitenden.

Max-Jacob Ost im Gespräch mit Christian von Stülpnagel |
Bayern Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic (l.) klatscht nach der gewonnenen Fußball-Meisterschaft mit Torwart Yann Sommer ab.
Er muss seinen Posten räumen: Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Auch Oliver Kahns Zeit als Vorstandsvorsitzender beim Rekordmeister ist vorbei. (IMAGO / Revierfoto / IMAGO / Revierfoto)
Es sei "zu erwarten" gewesen, "dass ein Umbruch kommen würde", erklärte Ost im Deutschlandfunk-Interview kurz nach Bekanntwerden der Trennung des FC Bayern München von Salihamidzic und Kahn. Der Host des "Rasenfunk.de"-Podcasts übte allerdings Kritik am Umgang des Klubs mit seinen beiden Führungskräften.

"Art und Weise" bei Bayern schon immer entscheidend

"Sie haben den Titel doch noch gewonnen, damit haben sie vermutlich gar nicht so gerechnet. Aber die Art und Weise war immer schon entscheidend beim FC Bayern. Und die war in den letzten Wochen und Monaten schon auf allen Ebenen nicht gut", erklärte Ost.
"Da fügt sich die Art dieser Bekanntmachung ein", fuhr der Fußballjournalist fort. "Einen Tag vorher wussten hier in München die Ersten offenbar von diesem Personalwechsel. Und im Grunde zeitgleich mit der Meisterfeier gab es die offizielle Bestätigung."
Ost unterstrich: "Egal, wie man die Amtszeit von Kahn und Salihamidzic sieht - ich glaube nicht, dass das ein würdiger Umgang mit Mitarbeitenden ist. Er fügt sich aber nahtlos ein in das schlechte und verworrene Bild, dass der FC Bayern einfach auf allen Ebenen in dieser Saison abgegeben hat."

Aussagen des FCB und von Kahn widersprechen sich

So auch beim Gastspiel in Köln. Denn während Salihamidzic noch am Samstag in der Funktionärsloge der Arena ausgelassen jubelte und später auch mit den Spielern auf dem Rasen feierte, verfolgte Kahn den Titelgewinn des FCB nur vor dem Fernseher.

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Im Vorfeld hatte der Verein zunächst mitgeteilt, Kahn fehle aufgrund einer Grippe. Doch dem ehemaligen deutschen Nationaltorwart wurde laut eigener Aussage "untersagt", in Köln dabei zu sein. "Ich bin unheimlich stolz auf euch und diese Leistung! Ich würde gerne mit euch mitfeiern", twitterte der 53-Jährige am Samstagabend. Und unterstrich sein unfreiwilliges Fernbleiben: "Aber leider kann ich heute nicht bei euch sein, weil es mir vom Club untersagt wurde."

Finanzboss Dreesen beerbt Kahn als CEO

Dafür saß Kahns designierter Nachfolger, Jan-Christian Dreesen, neben Salihamidzic auf der Tribüne. Der bisherige Finanzvorstand und stellvertretende CEO wird ins Rampenlicht treten.
"Man muss auch darüber sprechen, welche Rolle eigentlich ein Oliver Kahn oder ein Jan-Christian Dreesen hat. Denn primär sind sie für das Gesamtunternehmen verantwortlich, für die AG, und dass die finanziellen Zahlen stimmen." Dennoch werde "natürlich derjenige, der den Job hat, am sportlichen Erfolg gemessen, den der Sportdirektor aber viel mehr beeinflussen kann als der Vorstand", so Max-Jacob Ost.

Dreesen laut Ost mit mehr Führungserfahrung

Davon hängt auch Dreesens Erfolg nun ab. Die Voraussetzungen als Manager bringe der 56-Jährige mit: "Er hat definitiv eine viel größere Erfahrung in der Führung eines solchen Unternehmens. Das sollen mitunter Kritikpunkte an Oliver Kahn gewesen sein. Allerdings: Die sportlichen Entscheidungen werden zusammen mit jemand anderem getroffen. Ich glaube, es geht nur zusammen gedacht mit dem neuen Sportdirektor oder der neuen Sportdirektorin, die beim FC Bayern angestellt sein wird."