
Viele dürften dazu dem Unterricht ferngeblieben sein. In Berlin versammelten sich nach Polizeiangaben etwa 3.000 Demonstranten, in Hamburg gingen 1.700 Menschen auf die Straße. Die Organisatoren sprachen von bis zu 5.000 Teilnehmern in der Hansestadt. Auch in zahlreichen weiteren Städten gab es Demonstrationen - unter anderem in Köln, Düsseldorf, München, Dresden und Leipzig. Auf Transparenten und Plakaten waren Sätze zu lesen wie: "Für Wahlen zu jung, aber für Krieg reicht's". Auch Sprechchöre richteten sich gegen einen Wehrdienst bei der Bundeswehr.
Aufruf zum Schulstreik gegen Wehrpflicht
Ein Bündnis von Jugendorganisationen hatte zu einem ”Schulstreik gegen Wehrpflicht” aufgerufen. Der Staat dürfe sich nicht über Körper, Lebenszeit und Zukunftspläne junger Menschen hinwegsetzen, um geopolitische Interessen durchzusetzen, hieß es in dem Aufruf. Engagement müsse freiwillig bleiben. Die Behörden erinnerten daran, dass die Teilnahme an einem Streik während der Unterrichtszeit als unentschuldigtes Fehlen gewertet werde.
Musterung für junge Männer künftig wieder Pflicht, Wehrdienst bleibt aber freiwillig
Im Bundestag sprachen sich nach monatelangen Diskussionen 323 Abgeordnete für die Gesetzesvorlage der Regierung aus; 272 lehnten sie ab. Es gab eine Enthaltung. Für junge Männer, die ab dem 1. Januar 2008 geboren wurden, soll eine Musterung demnach künftig wieder verpflichtend sein. Der Wehrdienst selbst bleibt aber freiwillig. Die Zustimmung des Bundesrats steht noch aus.
Verteidigungsminister Pistorius (SPD) und Vertreter der Union warben im Bundestag für das Vorhaben. Grüne, Linke und AfD lehnten die Pläne aus unterschiedlichen Gründen ab.
Diese Nachricht wurde am 05.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.



