Gipfel der SOZ-Staaten
Chinas Staatschef Xi kritisiert indirekt US-Zollpolitik und sagt Mitgliedsländern Hilfe zu

Chinas Staatschef Xi hat beim Gipfel der sogenannten SOZ-Staaten in Tianjin indirekt Kritik an der Zollpolitik der USA geäußert. In einer Rede vor Russlands Präsident Putin und weiteren Staats- und Regierungschefs rief er dazu auf, einer "Mentalität des Kalten Krieges" und der Einschüchterung entgegenzutreten.

    Zu sehen ist der chinesische Staatspräsident Xi Jinping. Er spricht in ein Mikrofon.
    Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping hält eine Rede während des Gipfeltreffens der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ). (Suo Takekuma / Pool Kyodo News / AP / / Suo Takekuma)
    An die Mitgliedstaaten des Bündnisses appellierte Xi, den Handel untereinander auszubauen. Zugleich stellte er zusätzliche chinesische Kredite von umgerechnet 1,3 Milliarden Euro sowie die Gründung einer Entwicklungsbank in Aussicht.

    Xi kritisiert aktuelle Weltlage

    Bereits gestern hatte Xi die SOZ-Staaten angesichts von Konflikten und Handelsstreitigkeiten zur Einigkeit aufgerufen. Die Organisation trage eine große Verantwortung für die Wahrung des Friedens und der Stabilität. Die aktuelle Weltlage nannte er "chaotisch und verschlungen".
    Zu den Ländern der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit zählen neben China unter anderen Russland, Kasachstan, Indien und der Iran. Ihre Staats- und Regierungschefs beraten auf der Konferenz über gemeinsame Strategien in Handels- und Sicherheitsfragen. Für heute wird eine Abschlusserklärung erwartet.

    Treffen zwischen Putin und Modi

    Am Rande des Gipfels fand auch ein bilaterales Treffen von Russlands Staatschef Putin und Indiens Premierminister Modi statt. Beide betonten nach dem Treffen die guten Beziehungen ihrer Regierungen. Modi erklärte, die Zusammenarbeit der Staaten sei auch für die Stabilität in der Welt von entscheidender Bedeutung.
    Mit Blick auf den russischen Krieg gegen die Ukraine betonte Modi, er hoffe, dass sowohl Moskau als auch Kiew Schritte zu einem Frieden unternähmen. Putin erklärte, Indien und Russland stünden auch in schwierigen Zeiten Seite an Seite. Indien ist Großabnehmer von russischem Öl und Gas. US-Präsident Trump hat Indien deshalb mit hohen Zöllen belegt.

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    Diese Nachricht wurde am 01.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.