APEC-Gipfel in Südkorea
Chinas Staatschef Xi warnt vor gestörten Lieferketten

Der chinesische Staatschef Xi warnt davor, dass internationale Lieferketten zusammenbrechen könnten. Die Stabilität von Industrie- und Lieferketten müsse gewährleistet werden, um das Wirtschaftswachstum voranzutreiben, sagte Xi beim Gipfeltreffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) im südkoreanischen Gyeongju.

    Chinas Staatschef Xi Jinping beim APEC-Gipfel in Südkorea
    Chinas Staatschef Xi Jinping beim APEC-Gipfel in Südkorea (AP)
    Man sollte nach gemeinsamen Interessen suchen und die ungehinderte Entwicklung von Lieferketten unterstützen, meinte Xi. Er warb auch für eine Digitalisierung und Ökologisierung des Freihandels. Xi rief zudem die anderen APEC-Mitgliedsstaaten dazu auf, einen "echten Multilateralismus" zu praktizieren. Die Länder sollten ein offenes regionales Wirtschaftsumfeld und die Liberalisierung von Handel und Investitionen fördern.

    Erste Rede seit Treffen mit Trump

    Es war die erste öffentliche Äußerung des Chinesen nach dem Gespräch mit US-Präsident Trump am Donnerstag in Südkorea. China und die USA hatten sich geeinigt, einige Wirtschaftsrestriktionen gegen die jeweils andere Seite zurückzunehmen. China kauft wieder Sojabohnen aus den Vereinigten Staaten und setzt seine am 9. Oktober angekündigten Exportkontrollen auf Seltene Erden aus. Die USA senken ihre wegen des Opioids Fentanyl eingeführten Zölle gegen China auf zehn Prozent, andere Aufschläge bleiben jedoch bestehen. Zudem zieht Washington Maßnahmen gegen Unternehmen zurück, die im Verdacht standen, von den USA sanktionierte Firmen aus China zur Umgehung von US-Exportkontrollen zu dienen. 
    Bei dem APEC-Treffen der Staats- und Regierungschefs geht es nach der Abreise von US-Präsident Trump vor allem um die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die südkoreanischen Gastgeber haben zwei Schwerpunkt-Themen auf die Agenda gehoben: Künstliche Intelligenz und demografischer Wandel.
    Ungeachtet einer vorläufigen Annäherung der USA und Chinas im Handelsstreit mahnt der Bundesverband der Deutschen Industrie, Europas Versorgung mit Seltenen Erden sicherzustellen. BDI-Hauptgeschäftsführer Niedermark sagte im Deutschlandfunk, der grundsätzliche Konflikt sei nicht gelöst, es gebe nur eine Atempause von einem Jahr. Diese Zeit müsse man nutzen, um sich aus den Abhängigkeiten Chinas zu befreien.
    Auch bei anderen kritischen Rohstoffen warb Niedermark für eine engere Zusammenarbeit Europas. Es gebe entsprechende Programme, die mit Leben gefüllt werden müssten, betonte Niedermark. Es fehle nicht an Strategie und Selbsterkenntnis, sondern an der Umsetzung.

    Weiterführende Informationen:

    Nach dem Treffen zwischen Trump und Xi: Der Konflikt bleibt (Audio)
    Deutschland-China: Beziehungsstatus kompliziert (Audio)
    Konflikt um Taiwan: Chinas doppeltes Machtspiel
    Diese Nachricht wurde am 31.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.