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"Clash of Cultures" - Neue Kulturkonflikte

Die Reihe "Neue Kulturkonflikte" beschäftigt sich mit Veränderungen, die sich in Gesellschaften unter der Oberfläche und eher still vollziehen. Es geht um den Widerstreit von Demokratie, Kapitalismus und Sozialismus, aber auch von Modernisierung und kulturellen und religiösen Traditionen.

Redaktion: Karin Fischer | 22.12.2012
    Sind historische Prozesse so etwas wie Schwarze Löcher, die sich ausdehnen, um irgendwann zu implodieren? Die Entwicklungen in Nordafrika nach der sogenannten "Arabellion" oder in China scheinen das zu bestätigen: Demokratische und wirtschaftliche Entwicklung hier, Demografie und Kapitalismus dort stehen im Widerstreit, auch mit kulturellen oder religiösen Traditionen, und führen zu Kulturkonflikten, die gesellschaftliche Entwicklungen auf lange Sicht negativ beeinflussen.

    Auch in Afrika, wo der Prozess der Modernisierung seit Jahrzehnten und natürlich anders abläuft, gibt es solche "Kulturkonflikte" zu beobachten. Und selbst in Europa wirken neue nationalistische oder regionalistische Bewegungen als zentrifugale Kräfte gegen die europäische Einheit.

    Die Reihe unter dem Titel "Neue Kulturkonflikte" wird sich, aktuell oder auch prospektiv, mit solchen Prozessen beschäftigen, mit jenen Veränderungen, die sich in Gesellschaften "unter der Oberfläche" und eher still vollziehen. Es geht um Verschiebungen im Kräfteverhältnis von Gemeinschaften, die das soziale Gesicht von Staaten / Nationen / Gruppen längerfristig beeinflussen oder verändern können. Dabei wird nicht aus "unserer" Sicht berichtet, sondern aus der Perspektive in den Ländern selbst, um die Fallen einer eurozentrischen Perspektive zu vermeiden.

    Samstag, 22.12.:
    Orthodoxie als Kommunismusersatz und die Folgen
    (Von Gesine Dornblüth)

    Sonntag, 23.12.:
    Südafrika zwischen liberaler Verfassung und traditionellem Stammesrecht
    (Von Leonie March)

    Dienstag, 25.12.:
    Die USA zwischen oligarchischer Machtelite und demokratischem Anspruch
    (Von Matthias Kolb)

    Mittwoch, 26.12.:
    Westeuropas neuer Regionalismus als Sprengstoff für das geeinte Europa?
    (Von Mirko Schwanitz)

    Samstag, 29.12.:
    Der Nahe Osten zwischen Aufbruch und Arbeitslosigkeit
    (Von Kersten Knipp)

    Sonntag, 30.12.:
    Chinas überalterte Gesellschaft im Wertekonflikt mit Kapitalismus und modernen Lebenskonzepten
    (Von Ruth Kirchner)

    Mittwoch, 02.01.:
    Gesellschaftliche Zerreißprobe in Indien - Wer definiert die Grenzen des Wachstums?
    (Von Sandra Petersmann)

    Donnerstag, 03.01.:
    Wie in Afrika indigene Traditionen durch Modernisierung nach westlichem Vorbild zerstört werden
    (Von Dagmar Wittek)

    Freitag, 04.01.:
    Lateinamerika zwischen westlichem Kapitalismus und südamerikanischen Sozialismus
    (Von Victoria Eglau)

    Samstag, 05.01.:
    Osteuropas neuer Nationalismus versus europäische Integration
    (Von Mirko Schwanitz)

    Sonntag, 06.01.:
    Arabien und das Gespenst des Islamismus
    (Von Kersten Knipp)

    Montag, 07.01.:
    Selbstbestimmungsrecht der Völker versus kulturelle Identität einer Nation am Beispiel Türkei, Israel, Südsudan
    (Von Jutta Schwengsbier)

    Dienstag, 08.01.:
    China zwischen ideologischem Gleichheitsanspruch und harter Realität, armen Bauern und einer steinrichen Führungselite
    (Von Markus Rimmele)