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Eiskunstlauf-WM ohne Russland und China
"Dennoch eine hochklassige Konkurrenz"

Ohne Russland, Belarus und China findet in Montpellier derzeit die Eiskunstlauf-WM statt. Der Veranstaltung habe das aber nicht geschadet, sagte DEU-Sportdirektorin Claudia Pfeifer im DLF. Im DEU selbst sei die Tür für eine Zusammenarbeit mit Aljona Savtschenko nicht zu.

Claudia Pfeifer im Gespräch mit Matthias Friebe | 26.03.2022
Eine Eiskunstläuferin bei der WM 2022 in Montpellier.
Eine Eiskunstläuferin bei der WM 2022 in Montpellier. (IMAGO / ITAR-TASS)
Im französischen Montpellier findet derzeit die Weltmeisterschaft im Eiskunstlaufen statt. Athletinnen und Athleten aus Russland, Belarus und China nehmen nicht teil. Russland und Belarus sind aufgrund des Krieges in der Ukraine nicht am Start. Die chinesischen Sportlerinnen und Sportlern fehlt die Wettkampfpraxis, nachdem sie nach den olympischen Winterspielen drei Wochen in Quarantäne geschickt worden waren.
Mit Russland und China fehlen damit zwei der wichtigsten Eiskunstlauf-Nationen. "Sicherlich wird man an der ein oder anderen Stelle darüber sprechen, dass Russland, Belarus und China fehlen, nichtsdestotrotz stehen vor allem die sportlichen Leistungen im Vordergrund. Und hier konnten unsere deutschen Athletinnen und Athleten zeigen, dass sie dazugehören", sagte Claudia Pfeifer, Sportdirektorin der Deutschen Eislauf-Union (DEU), im Deutschlandfunk.
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Der Veranstaltung habe das Fehlen Chinas und Russland nicht geschadet, sagte Pfeifer. "Dennoch ist es eine hochklassige Konkurrenz. Die Zuschauer hat es auch nicht gestört, dass die Konkurrenz fehlte. Im Gegenteil. Da war eine wirklich tolle Stimmung bei den Finalgruppen, von Anfang an." Auch die Wettbewerbe seien spannend gewesen, "weil dann Medaillenfavoriten ins Spiel kamen, die vorher geringere Chancen hatten."

Pfeifer widerspricht Sawtschenko

Neben der WM hat die Deutsche Eislauf-Union auch das Thema Aljona Savtschenko beschäftigt. Das Eiskunstlauf-Aushängeschild hat sich gegen eine Anstellung als Trainerin in Deutschland entschieden und ist in die Niederlande gewechselt. Die DEU habe ihr kein richtiges Angebot unterbreitet, sagte sie.
"Ich kann sagen, dass es ein Angebot gab", hielt Pfeifer dagegen. "Das war allerdings nicht in der Zeit, in der ich als Sportdirektorin eingestiegen bin. Umgekehrt ist natürlich die Stelle des Bundestrainers mit einem gewissen Anforderungsprofil verbunden. Ich hätte mich gefreut, wenn wir in den Austausch hätten gehen können."
Die Tür für eine künftige Zusammenarbeit sei nicht zu: "Wenn es zu einer Zusammenarbeit kommen soll, werden sich da sicher auch wieder Wege finden", so Pfeifer. "Dennoch sind die Bundestrainer-Stellen jetzt erst einmal besetzt."