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Consumer Electronic Show
Allianzen schmieden in Las Vegas

Die Consumer Electronic Show hat sich zur weltgrößten Technik-Messe gewandelt. Auch für die Autohersteller und Zulieferer spielt die CES eine immer größere Rolle. Sie müssen sich in Las Vegas präsentieren, um in der Verkehrswende nicht den Anschluss zu verpassen.

Von Günther Hetzke | 06.01.2020
05.01.2020, USA, Las Vegas: Das Logo der Technik-Messe CES ist am Las Vegas Convention Center zu sehen. Foto: Andrej Sokolow/dpa | Verwendung weltweit
Die Technik-Messe CES in Las Vegas (dpa)
In Las Vegas wird am Dienstag die Messe Consumer Electronic Show CES eröffnet. Die Messe zählt zu den größten und wichtigsten Messen weltweit. Ursprünglich war die CES schlicht eine Ausstellung für Unterhaltungs- und Haushaltselektronik, aber die Messe hat sich ordentlich gewandelt, ist die größte Technik-Messe der Welt geworden.
Ein Schwerpunkt der Messe liegt auf der Küche und dem Zuhause. Dazu gibt es Neuheiten im Fernsehbereich und bei den Smartphones. Eine große Rolle spielt auch allerhand technischer Kleinkram, die sogenannten Wearables. Manches davon, wie die Fitness-Armbänder oder Computer-Uhren setzt sich auch langsam durch. Einige Entwicklungen, wie der Duschkopf mit eingebautem Lautsprecher und Sprachassistenten, sind aber eher fragwürdig.
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Strategische Partnerschaften in der Autoindustrie
Mehr und mehr ist die CES auch eine Messe für die Autoindustrie geworden. Hersteller und Zulieferer präsentieren sich dort aber nicht nur selbst, sondern verkünden auch strategische Partnerschaften. Beispielsweise stellt der Elektroauto-Hersteller Byton einen Elektro-SUV vor, für den bereits 60.000 Reservierungen vorliegen sollen, wie Byton am Montag bekannt gab. Der Autobauer arbeitet mit Amazon und der Sprachassistentin Alexa zusammen. Oder zuletzt auch der Motorradbauer Harley-Davidson, der ein erstes E-Motorrad vorstellte und im technischen Bereich mit dem japanischen Elektronik-Konzern Panasonic zusammen arbeitet.
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Autozulieferer trifft es gerade besonders dicke: Sie bekommen nicht nur den Konjunkturabschwung zu spüren, sondern auch die unaufwändiger zu produzierenden E-Autos.
Für viele ist die CES inzwischen sogar wichtiger als die Automesse in Detroit. Deswegen sind die großen deutschen Autohersteller auch so gut wie alle dabei, genauso wie die Autozulieferbetriebe. Beim weltgrößten Zulieferer Bosch, zeigt sich, wie wichtig die Neuausrichtung bei den Zulieferern ist. Denn seit dem Diesel-Abgasbetrug bei Volkswagen, sinkt die Nachfrage nach Diesel-Technologie. Zugleich stellt die Autoindustrie verstärkt von Verbrennungsmotoren auf Elektroantriebe um.
Deswegen müssen die Zulieferer mitgehen, in den Bereich Halbleiter, Chips, Sensoren investieren. Auf der CES können sich die deutschen Unternehmer noch mit Kunden und Partnern treffen und Allianzen schmieden, um den Anschluss zu halten.
Interessant dürfte auch noch der Auftritt von Huawei werden, der 2019 schon in Las Vegas dabei war, aber nicht auffallen wollte.