Gipfel in Kopenhagen
Dänische Ministerpräsidentin Frederiksen appelliert an EU-Partner, bei Verteidigung "nationale Perspektiven" hinter sich zu lassen

Die dänische Ministerpräsidentin Frederiksen hat an die europäischen Partner appelliert, eine gemeinsame Antwort auf Russlands - so wörtlich - "hybriden Krieg" zu finden. In Kopenhagen treffen sich die Staats- und Regierungschefs der EU zu einem informellen Austausch. Dabei soll es unter anderem um eine bessere Drohnenabwehr gehen.

    Kopenhagen: Die Flaggen Dänemarks und der EU wehen vor dem Außenministerium.
    Die EU-Spitzen beraten in Dänemark (Steffen Trumpf / dpa / Steffen Trumpf)
    Frederiksen sagte vor Beginn des Treffens, es gelte, nationale Perspektiven in Bezug auf die Sicherheit in Europa hinter sich zu lassen. Mit dem Krieg in der Ukraine bedrohe Russland Europa insgesamt.
    Die EU-Spitzen wollen in Kopenhagen unter anderem über den Aufbau eines Drohnenwalls zur Abwehr unbemannter Flugobjekte sprechen, aber auch über weitere Hilfen für die Ukraine. Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, der Regierung in Kiew in Europa eingefrorenes russisches Vermögen als Kredit zur Verfügung zu stellen - insgesamt rund 140 Milliarden Euro. Frederiksen zeigte sich zuversichtlich, dass rechtliche Bedenken dagegen ausgeräumt werden könnten.
    Der Europaabgeordnete Repasi sagte im Deutschlandfunk, es gebe kaum Alternativen dazu, das Geld zu verwenden. In dieser Frage hielten sich die USA inzwischen weitgehend zurück. Zugleich wies der Vorsitzende der europäischen Sozialdemokraten darauf hin, dass der EU-Haushalt stark belastet sei.
    Frankreichs Präsident Macron betonte hingegen, dass die Nutzung des russischen Vermögens im Einklang mit dem Völkerrecht stehen müsse. Vorbehalte meldeten auch die Regierungen aus Luxemburg und Belgien an.
    Russland warnte die EU erneut davor, der Ukraine eingefrorenes russisches Vermögen als Kredit zur Verfügung zu stellen. Kreml-Sprecher Peskow sagte in Moskau, die Pläne der Kommission seien Diebstahl und würden das Vertrauen in die Eigentumsrechte in Europa untergraben.
    Diese Nachricht wurde am 01.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.