Jasper Barenberg: Über die möglichen Gefahren einer radioaktiven Strahlung für die Millionen Menschen in der Metropolregion Tokio haben wir gerade mit der Kollegin Dagmar Röhrlich auch gesprochen. Kurz vor dieser Sendung hatte ich Gelegenheit, die Kollegin Emily Suzuki zu erreichen. Sie arbeitet in Tokio für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk Japans. Der Vater der 30-Jährigen stammt aus Japan, die Mutter aus Österreich. Ich habe sie gefragt, welche Informationen über höhere radioaktive Strahlung ihr überhaupt vorliegen.
Emily Suzuki: Ich habe jetzt gerade in den Nachrichten gehört, dass auch in Tokio höhere radioaktive Strahlung war, aber in den Nachrichten haben sie gesagt, es ist nicht so hoch, dass man sich Sorgen machen soll.
Barenberg: Und haben Sie das Gefühl, das ist auch die Stimmung in Ihrem Bekanntenkreis, in Ihrem Umfeld, in der Stadt, dass man sich nicht allzu große Sorgen bisher macht?
Suzuki: Derweil ist das Leben hier ziemlich normal in Tokio. Immerhin in den Nachrichten sagen sie schon, dass es in Fukushima jetzt größere Probleme gibt, aber hier in Tokio ist noch nicht so eine Gefahr, finde ich.
Barenberg: Welchen Eindruck haben Sie, wie viel Sorgen machen sich die Menschen in Tokio, dass sich das ändern könnte?
Suzuki: Ich habe nicht mit so vielen Leuten derweil geredet. Zum Beispiel mein Mann macht sich schon Sorgen und meine Mutter macht sich Sorgen, weil ich ein kleines Kind habe. Aber ich selber habe das Gefühl, dass es weit genug ist, und hoffe, dass nichts weiteres passiert eigentlich. Aber vielleicht kann es sich in diesen paar Stunden wieder ändern, und deshalb verfolge ich schon die Nachrichten sehr.
Barenberg: Sie verfolgen die Nachrichten, Sie sprechen in Ihrer Familie über die Situation?
Suzuki: Ja.
Barenberg: Welche Überlegungen machen Sie sich, welche Gedanken machen Sie sich, wie Sie mit der Situation umgehen wollen und werden in der nächsten Zeit?
Suzuki: Meine Mutter hat mir empfohlen, dass ich weiter weg evakuieren soll, nach Westen, und wir haben Bekannte im Westen, und gerade vor ein paar Stunden habe ich mich entschieden, dass ich mit meiner Mutter und meinem Vater nach Westen, nach Shimane – das ist, ich weiß nicht, vielleicht 1000 Kilometer weit – fahren werde, aber am Donnerstag erst.
Barenberg: Wir hören hier in Deutschland auch, Frau Suzuki, dass die Menschen in Tokio sich zum Teil mit Lebensmitteln eindecken und mit anderen Vorräten, dass es Supermärkte gibt, in denen es kaum noch etwas zu kaufen gibt.
Suzuki: Ja, das stimmt.
Barenberg: Aber Ihr Eindruck ist ein etwas anderer, wenn ich das richtig verstanden habe?
Suzuki: Mit dieser Atomstrahlung ist mein Eindruck anders. Ich meine, die Leute sind noch nicht in Panik, aber es ist wahr, dass in den Supermärkten sehr wenig Sachen jetzt sind, und zum Beispiel was den Reis angeht oder was lange hält und so, ist alles ausverkauft, und Milchtransport ist nicht und Brottransport gibt es jetzt auch nicht und wirklich die Läden sind ganz leer. Und auch Benzin gibt es sehr wenig und in den Tankstellen sind Reihen von Autos, wenn sie noch Benzin haben. In dieser Hinsicht ist schon eine Änderung, aber das ist nicht von diesem Atomkraftwerk, sondern eher von dem Erdbeben, das passiert ist.
Barenberg: Das sind also die Folgen, die Sie bis nach Tokio spüren. Wir haben ja auch berichtet darüber, dass der Strom zum Teil nicht mehr funktioniert, dass der Strom abgeschaltet ist.
Suzuki: Ja, ja.
Barenberg: Wie ist die Situation bei Ihnen?
Suzuki: Sie sagen, dass sie möglicherweise den Strom abschalten in ein paar Städten, für drei Stunden oder so, aber derweil in Tokio, wo ich wohne, ist das noch nie passiert. Aber in manchen Städten, in Saitama und in Chiba, nicht in Tokio – das ist nebenan -, war schon drei Stunden oder so kein Strom. Die Züge fahren auch weniger, weil sie Angst haben, wenn der Strom nicht mehr ist, dass sie nicht fahren können. Deshalb haben sie von Anfang an vorhergesagt, dass sie weniger fahren, und das merken die Leute in Tokio auch etwas.
Barenberg: Die Kollegin Emily Suzuki. Wir haben sie live in Tokio erreicht. Frau Suzuki, vielen Dank und Ihnen und Ihrer Familie alles Gute.
Suzuki: Bitte.
Emily Suzuki: Ich habe jetzt gerade in den Nachrichten gehört, dass auch in Tokio höhere radioaktive Strahlung war, aber in den Nachrichten haben sie gesagt, es ist nicht so hoch, dass man sich Sorgen machen soll.
Barenberg: Und haben Sie das Gefühl, das ist auch die Stimmung in Ihrem Bekanntenkreis, in Ihrem Umfeld, in der Stadt, dass man sich nicht allzu große Sorgen bisher macht?
Suzuki: Derweil ist das Leben hier ziemlich normal in Tokio. Immerhin in den Nachrichten sagen sie schon, dass es in Fukushima jetzt größere Probleme gibt, aber hier in Tokio ist noch nicht so eine Gefahr, finde ich.
Barenberg: Welchen Eindruck haben Sie, wie viel Sorgen machen sich die Menschen in Tokio, dass sich das ändern könnte?
Suzuki: Ich habe nicht mit so vielen Leuten derweil geredet. Zum Beispiel mein Mann macht sich schon Sorgen und meine Mutter macht sich Sorgen, weil ich ein kleines Kind habe. Aber ich selber habe das Gefühl, dass es weit genug ist, und hoffe, dass nichts weiteres passiert eigentlich. Aber vielleicht kann es sich in diesen paar Stunden wieder ändern, und deshalb verfolge ich schon die Nachrichten sehr.
Barenberg: Sie verfolgen die Nachrichten, Sie sprechen in Ihrer Familie über die Situation?
Suzuki: Ja.
Barenberg: Welche Überlegungen machen Sie sich, welche Gedanken machen Sie sich, wie Sie mit der Situation umgehen wollen und werden in der nächsten Zeit?
Suzuki: Meine Mutter hat mir empfohlen, dass ich weiter weg evakuieren soll, nach Westen, und wir haben Bekannte im Westen, und gerade vor ein paar Stunden habe ich mich entschieden, dass ich mit meiner Mutter und meinem Vater nach Westen, nach Shimane – das ist, ich weiß nicht, vielleicht 1000 Kilometer weit – fahren werde, aber am Donnerstag erst.
Barenberg: Wir hören hier in Deutschland auch, Frau Suzuki, dass die Menschen in Tokio sich zum Teil mit Lebensmitteln eindecken und mit anderen Vorräten, dass es Supermärkte gibt, in denen es kaum noch etwas zu kaufen gibt.
Suzuki: Ja, das stimmt.
Barenberg: Aber Ihr Eindruck ist ein etwas anderer, wenn ich das richtig verstanden habe?
Suzuki: Mit dieser Atomstrahlung ist mein Eindruck anders. Ich meine, die Leute sind noch nicht in Panik, aber es ist wahr, dass in den Supermärkten sehr wenig Sachen jetzt sind, und zum Beispiel was den Reis angeht oder was lange hält und so, ist alles ausverkauft, und Milchtransport ist nicht und Brottransport gibt es jetzt auch nicht und wirklich die Läden sind ganz leer. Und auch Benzin gibt es sehr wenig und in den Tankstellen sind Reihen von Autos, wenn sie noch Benzin haben. In dieser Hinsicht ist schon eine Änderung, aber das ist nicht von diesem Atomkraftwerk, sondern eher von dem Erdbeben, das passiert ist.
Barenberg: Das sind also die Folgen, die Sie bis nach Tokio spüren. Wir haben ja auch berichtet darüber, dass der Strom zum Teil nicht mehr funktioniert, dass der Strom abgeschaltet ist.
Suzuki: Ja, ja.
Barenberg: Wie ist die Situation bei Ihnen?
Suzuki: Sie sagen, dass sie möglicherweise den Strom abschalten in ein paar Städten, für drei Stunden oder so, aber derweil in Tokio, wo ich wohne, ist das noch nie passiert. Aber in manchen Städten, in Saitama und in Chiba, nicht in Tokio – das ist nebenan -, war schon drei Stunden oder so kein Strom. Die Züge fahren auch weniger, weil sie Angst haben, wenn der Strom nicht mehr ist, dass sie nicht fahren können. Deshalb haben sie von Anfang an vorhergesagt, dass sie weniger fahren, und das merken die Leute in Tokio auch etwas.
Barenberg: Die Kollegin Emily Suzuki. Wir haben sie live in Tokio erreicht. Frau Suzuki, vielen Dank und Ihnen und Ihrer Familie alles Gute.
Suzuki: Bitte.